Steigende Temperaturen sind längst keine bloße Sommerlaune mehr – sie stellen eine ernste Gefahr für Gesundheit und Leistungsfähigkeit dar. Besonders dann, wenn die Hitze mehrere Tage anhält, kann sie zur Belastungsprobe werden. Am stärksten betroffen: ältere Menschen, Schwangere, Kinder, Menschen mit Vorerkrankungen oder ohne Obdach.
Der Hamburger Senat nimmt diese Entwicklung ernst. „Der Hitzeaktionsplan (HAP) soll die Anzahl hitzebedingter Todesfälle und Gesundheitsfolgen reduzieren“, heißt es aus der Sozialbehörde. Der Plan umfasst sowohl langfristige Präventionsmaßnahmen als auch kurzfristige Hilfsangebote für akute Hitzeperioden – praxisnah, konkret und vielseitig.
Ein Plan für alle Fälle
Erarbeitet wurde der HAP in einem breit angelegten, partizipativen Prozess – unter Einbindung aller relevanten Verwaltungsbereiche und der Stadtgesellschaft. Grundlage sind die „Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“ der Bund-Länder-Arbeitsgruppe sowie Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Im Fokus stehen zwei zentrale Ziele: die bessere Vernetzung bestehender Hilfs- und Vorsorgestrukturen und eine gesteigerte Sensibilisierung der Bevölkerung für die Gefahren durch Hitze.
Was konkret geplant ist – und was schon umgesetzt wird
Schon im Sommer 2025 setzt Hamburg erste Maßnahmen in die Tat um:
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Kostenloses Trinkwasser gibt es an 54 öffentlichen Wasserspendern in der Stadt.
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Sonnencremespender stehen in zahlreichen Freibädern von Bäderland zur Verfügung.
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Automatisierte Hitzewarnungen werden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) über die Sozialbehörde an einen stadtweiten Verteiler gesendet.
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Ein telefonischer Hitze-Informationsservice unter 040 115 bietet werktags von 7 bis 19 Uhr praktische Tipps für den Alltag.
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Eine digitale Kühle-Orte-Karte zeigt auf www.hamburg.de/go/kuehle-orte schattige Plätze, Trinkwasserstellen, Refill-Stationen und klimatisierte Rückzugsorte.
Langfristig soll der Schutz noch stärker in Alltagsstrukturen integriert werden – unter anderem durch individuelle Hitzeschutzpläne in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Kitas, Schulen und Hochschulen.
„Bei Hitze gelten eben andere Regeln“ – eine Kampagne klärt auf
Mit der stadtweiten Informationskampagne „Bei Hitze gelten eben andere Regeln“ will Hamburg die Bevölkerung gezielt ansprechen. Im Mittelpunkt stehen einfache Tipps für den Alltag – wie: viel trinken, körperliche Anstrengung vermeiden, Schatten suchen, luftige Kleidung tragen.
Neu in diesem Jahr: vier Kampagnenmotive zu speziellen Alltagssituationen wie Schwangerschaft, Arbeiten im Freien, Medikamenteneinnahme oder Hitze im Auto. Die Botschaft ist klar: Hitze betrifft alle – und jeder kann helfen, sich und andere zu schützen. Zu sehen sind die Plakate in U- und S-Bahnen, auf digitalen Screens am Hauptbahnhof, in Cafés, auf Postkarten sowie in den sozialen Medien (@sozialbehoerde).
Hitzeaktionstag am 4. Juni: Hamburg zeigt Präsenz
Auch Hamburg beteiligt sich am bundesweiten Hitzeaktionstag am heutigen 4. Juni 2025 – mit Aktionen rund um den Rathausmarkt. Die Sozialbehörde lädt Bürgerinnen und Bürger ein, sich über Hitzeschutz zu informieren – und dabei gleich ein Glas kostenfreies Trinkwasser zu genießen.
Weitere Informationen sowie der vollständige Hitzeaktionsplan sind online unter www.hamburg.de/go/hitzeschutz abrufbar. Aktuelle Hitzewarnungen veröffentlicht der DWD unter www.dwd.de – oder direkt über die Warn-App NINA.