Fast 10.000 Jugendliche haben es geschafft: Das Hamburger Abitur 2025 ist abgeschlossen – mit Ergebnissen, die sich sehen lassen können. Von neuen Höchstwerten über überraschende Fächertrends bis hin zu der Frage, wo Hamburgs klügste Köpfe zur Schule gehen: ein Überblick über Zahlen, Hintergründe und Entwicklungen.
9.274 bestandene Abiture – ein Spitzenwert
So viele Hamburger Schüler:innen wie seit 2017 nicht mehr haben in diesem Jahr das Abitur bestanden: 9.274 von insgesamt 9.810 Prüflingen haben die Prüfungen erfolgreich abgeschlossen – das entspricht einer Bestehensquote von 94,5 Prozent. Der durchschnittliche Notenschnitt liegt bei soliden 2,35.
Auch bei den anderen Abschlüssen wird ein ähnlich starkes Niveau erwartet. Rund 8.700 Absolvent:innen schließen das Schuljahr mit Fachhochschulreife, MSA, eESA oder ESA ab.
„Das sind gute Nachrichten“
Bildungssenatorin Ksenija Bekeris zeigt sich angesichts der Zahlen zufrieden:
„Das sind gute Nachrichten. Ich gratuliere allen Schulabgänger:innen ganz herzlich zu ihrem erfolgreichen Schulabschluss!“
Und sie verweist auf einen spannenden Trend:
„Zwei Jahre nach dem letzten Abitur mit Corona-Erleichterungen haben sich die Ergebnisse weiter stabilisiert. Ermutigend sind die Ergebnisse des schriftlichen Abiturs in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik […] Das freut mich im Hinblick auf die nächsten bundesweiten Lernstandserhebungen.“
Denn: In diesen Fächern kamen die Aufgaben erstmals aus dem ländergemeinsamen Aufgabenpool – und Hamburgs Schüler:innen schnitten darin besser ab als je zuvor.
Zentrale Aufgaben, einheitliche Maßstäbe
Seit 2014 gilt in Hamburg das Zentralabitur in fast allen Fächern – eine Maßnahme, die faire Bedingungen für alle schaffen soll. In 30 Fächern wurden identische Aufgaben an Stadtteilschulen und Gymnasien geschrieben. Besonders wichtig: die vier Kernfächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Französisch sowie – erstmals dabei – Biologie, Chemie und Physik, alle mit Anteilen aus dem IQB-Aufgabenpool der Kultusministerkonferenz.
Hamburg setzt damit gezielt auf bundesweite Vergleichbarkeit – ein Schritt, der nun auch in den Ergebnissen messbar wird.
Wo die Besten lernen – und wie sie abschneiden
Spitzenleistungen gab es auch in diesem Jahr: 231-mal wurde die Traumnote 1,0 vergeben – am häufigsten am Albert-Schweitzer-Gymnasium (11-mal). Dahinter: Gymnasium Blankenese, Gymnasium Buckhorn, Gymnasium Hochrad und Gymnasium Oberalster mit jeweils 8 Einser-Abschlüssen.
Die besten Durchschnittsnoten erzielten diese staatlichen Gymnasien:
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Gymnasium Oberalster: 1,83
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Johanneum: 1,91
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Christianeum: 1,93
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Buckhorn: 1,95
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Helene-Lange-Gymnasium: 1,96
Auch Stadtteilschulen zeigen starke Ergebnisse:
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Stadtteilschule Winterhude: 2,14
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Alter Teichweg: 2,20
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Stadtteilschule Bergedorf: 2,23
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Max-Brauer-Schule: 2,29
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Blankenese: 2,40
Selbst der Campus Zweiter Bildungsweg in der Erwachsenenbildung überzeugt mit einem Schnitt von 1,94.
Mathe top, Deutsch flop?
Beim Blick auf die Prüfungsfächer zeigt sich: Mathe glänzt, Deutsch schwächelt.
So sehen die Durchschnittsnoten aus:
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Mathematik: 2,32 (deutlich besser als 2024 mit 2,93)
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Englisch: 2,72 (konstant)
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Französisch: 1,91 (leicht verbessert)
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Deutsch: 3,14 (schwächer als im Vorjahr mit 2,99)
In den Naturwissenschaften, wo die Aufgaben erstmals bundesweit abgestimmt waren, gab’s einen klaren Leistungsschub:
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Biologie: 2,81
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Chemie: 2,31
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Physik: 2,45
Jeweils 0,3 bis 0,4 Noten besser als noch 2024 – ein deutliches Signal in Richtung Zukunft.
Englisch, Deutsch und PGW dominieren
Bei den beliebtesten Prüfungsfächern bleibt alles wie gehabt:
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Englisch (7.100 Prüfungen)
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Deutsch (6.144)
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PGW (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft)
Dahinter folgen Geografie, Geschichte, Biologie und Mathematik. An beruflichen Gymnasien kommen Fächer wie Technik, Wirtschaft, Pädagogik und Psychologie dazu.
Wer schneidet besser ab – Mädchen oder Jungen?
Ein Blick in die Statistik zeigt: Mädchen haben beim Abitur 2025 erneut die Nase vorn.
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58,8 % der Einser-Schnitte gingen an weibliche Prüflinge
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56,4 % der Dreier-Schnitte an männliche
Insgesamt hatten:
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30,1 % einen Einser-Schnitt (Vorjahr: 28,6 %)
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48,1 % einen Zweier-Schnitt
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21,8 % lagen bei drei oder schlechter
ESA, eESA & MSA – starke Abschlüsse, neue Chancen
Auch in den anderen Abschlussklassen tut sich etwas:
Im vergangenen Jahr legten fast 9.000 Schüler:innen einen ESA, eESA oder MSA ab. Auch 2025 rechnet die Schulbehörde mit ähnlichen Zahlen.
Die schriftlichen und mündlichen Prüfungen fanden in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch statt – nach bundesweiten Standards, zentral gestellt.
Senatorin Bekeris betont:
„Die Prüfungen zum ESA und MSA sind mit Vorbereitungen und Anstrengung verbunden, die sich jedoch lohnen: Der erfolgreiche Abschluss macht stolz und gibt Selbstvertrauen und er eröffnet vielfältige Möglichkeiten, den eigenen Bildungsweg fortzusetzen oder ins Berufsleben zu starten.“
Auch berufliche Schulen punkten
Nicht nur an Gymnasien wird studienreife Zukunft geschrieben:
Rund 700 Schüler:innen an beruflichen Schulen legten ihre Prüfungen zur Fachhochschulreife ab, 74 erwarben die Allgemeine Hochschulreife.
Im Bereich Ausbildungsvorbereitung stiegen vor allem die Zahlen beim eESA:
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650 Prüflinge (2024: 468)
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Beim MSA hingegen ein leichter Rückgang: 225 (Vorjahr: 245)
Fazit: Hamburg stabilisiert sich – und setzt Maßstäbe
Das Hamburger Zentralabitur zeigt Wirkung. Mit zentralen Prüfungen, einem gemeinsamen Aufgabenpool und guten Ergebnissen in Mathematik und Naturwissenschaften macht das Bildungssystem der Hansestadt einen stabilen Eindruck. Dass dabei auch die Zahl der Spitzennoten steigt, ist ein starkes Zeichen – und vielleicht ein Vorgeschmack auf die nächste Lernstandserhebung auf Bundesebene.