Mit kräftigen Paddelschlägen gegen die Vermüllung der Gewässer: Seit April sind die grünen Kajaks der dänischen Umweltinitiative GreenKayak wieder auf Hamburgs Wasserstraßen unterwegs. Fünf Verleihstationen rund um Alster, Kanäle, Gose-Elbe und Bille bieten auch in diesem Jahr kostenlos die Möglichkeit, sich mit einem grünen Doppelsitzer aufs Wasser zu begeben – mit einer klaren Mission: Müll sammeln für eine saubere Stadt.
Mehr als nur Freizeitspaß
Das Besondere: Die Kajaks kosten keinen Cent – stattdessen verpflichtet man sich, während der zweistündigen Tour Abfall aus dem Wasser zu fischen. Ausgestattet mit Eimer, Müllgreifern, Schwimmwesten und einer Gewässerkarte können so auch Paddel-Neulinge sofort loslegen.
Katharina Fegebank, Hamburgs Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, sieht in dem Projekt eine gelungene Verbindung von Umweltschutz und Freizeitvergnügen:
„Hier gehen Naturschutz und Freizeitspaß Hand in Hand: Mit den GreenKayaks lassen sich nicht nur Hamburgs viele tolle Wasserrouten erkunden, sondern die Freiwilligen leisten gleichzeitig einen wertvollen Beitrag, um unsere Gewässer sauber zu halten. Das Sammeln von Müll schützt unsere Ökosysteme und schärft gleichzeitig das Bewusstsein, dass viel zu viel in der Natur landet, das dort gar nicht hingehört.“
Für sie ist klar: „Ganz bestimmt werden die grünen Boote mitsamt ihrer engagierten Besatzung auch in diesem Jahr wieder einen wertvollen Dienst für die Natur leisten.“
Ein Erfolgsmodell aus Dänemark
Was 2017 in Kopenhagen begann, ist mittlerweile eine internationale Bewegung: Mehr als 130 Tonnen Müll wurden seitdem von über 84.000 Freiwilligen gesammelt – mit Kajaks in Städten wie Berlin, Oslo, Helsinki oder Stockholm. Hamburg war 2019 der erste Standort außerhalb Dänemarks. Seitdem unterstützt die Hamburger Umweltbehörde die Initiative jedes Jahr.
„Die Umweltbehörde Hamburg war unser erster internationaler Partner und unterstützt GreenKayak seit 2019. Gemeinsam haben wir zigtausende Hamburger:innen für den Umweltschutz gewinnen können“, sagt Oke Carstensen, Mitgründer der NGO.
Sein Aufruf an die Stadtgesellschaft: „Auch in diesem Jahr laden wir alle Interessierten dazu, sich gratis ein GreenKayak zu buchen und freuen uns auf die vielen Bilder der Paddler:innen. Viel Spaß auf dem Wasser, für die Umwelt und für ein sauberes Hamburg.“
Naturschutz mit Rücksicht
Damit der Umweltschutz nicht auf Kosten der Natur geht, gelten klare Regeln: Ein Mindestabstand von fünf Metern zu Uferzonen, Brutplätzen und Flachwasserbiotopen ist Pflicht. Besonders im Frühling, wenn auf der Alster Vögel wie Teichhuhn, Haubentaucher oder Höckerschwan brüten, ist Rücksicht gefragt. Auch geschützte Pflanzenarten wie Schwertlilien oder Seerosen dürfen nicht gestört werden.
Hier gibt’s die grünen Boote
Die GreenKayaks können für jeweils zwei Stunden kostenlos gebucht werden – ganz einfach über die Website oder per App „GreenKayak“. Keine Vorkenntnisse nötig. Nach der Tour wird der gesammelte Müll gewogen und dokumentiert. Wer mag, teilt sein Engagement unter dem Hashtag #greenkayak in den sozialen Netzwerken.
Die fünf Hamburger Verleihstationen:
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Zur Gondel, Kaemmererufer 25 (1 Kajak)
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SUP CLUB Hamburg, Isekai 1 (2 Kajaks)
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Bootshaus Bergedorf, Schillerufer 41 (1 Kajak)
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Paddel-Meier, Heinrich-Osterath-Straße 256 (1 Kajak)
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Seehaus Hamburg, An der Alster 10A (3 Kajaks)
Mitmachen lohnt sich – für die Umwelt, für Hamburg und für ein gutes Gefühl auf dem Wasser.