Pressemitteilung des Jungen Forum der Deutsch-israelischen Gesellschaft e.V
In der Silvesternacht ist es im oberfränkischen Ermreuth zu einem versuchten Brandanschlag auf die lokale Synagoge gekommen. Die Polizei hat einen 21-Jährigen als vermeintlichen Täter ermittelt und vermutet einen rechtsextremen Hintergrund. Nachdem der Täter zunächst wegen geringer Fluchtgefahr wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, sitzt er nun in Untersuchungshaft. Als Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft verurteilen wir den Anschlag aufs Schärfste. Ermreuth war ab Ende der 1970er Jahre das Hauptquartier der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann, die unter anderem mit dem Oktoberfestattentat in München und dem Mord an Shlomo Lewin und Frieda Poeschke in Erlangen im Jahr 1980 in Verbindung gebracht wird.
Der Bundesvorsitzende des Jungen Forums der DIG, Constantin Ganß, äußert sich wie folgt: „Der versuchte Brandanschlag auf die Synagoge in Ermreuth ist kein Kavaliersdelikt und muss konsequent und hart bestraft werden. Dass der vermutliche Täter zwischenzeitlich auf freien Fuß gesetzt wurde, ist erschreckend. Es ist dem Einsatz der Staatsanwaltschaft zu verdanken, dass der Mann nicht mehr frei rumläuft.“ Ganß, der selbst bis Sommer 2022 Vorsitzender der Bamberger Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft war, weiß: „Rechtsextremismus ist in Oberfranken nicht mit der Wehrsportgruppe Hoffmann verschwunden. Polizei und Staatsanwaltschaft müssen nun dringend prüfen, ob und wie der vermeintliche Täter in der lokalen Szene organisiert war und im Zweifel hart durchgreifen.“
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