Nach 21 erfolgreichen Jahren gibt Albert Wiederspiel zum Jahresende die Leitung des Filmfest Hamburg ab. Aus diesem Anlass hat Hamburgs Senator für Kultur und Medien Carsten Brosda heute zu einem Senatsfrühstück ins Rathaus geladen. Mit Albert Wiederspiel an der Spitze hat sich das Filmfest Hamburg in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Filmfestivals in Deutschland entwickelt. Die diesjährige 31. Ausgabe war die besucherstärkste seit der Festivalgründung. Besonders durch sein vielfältiges politisches Engagement hat Albert Wiederspiel das Profil des Filmfest Hamburg maßgeblich geprägt. Seine Nachfolge tritt ab dem 1. Januar 2024 Malika Rabahallah an.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Albert Wiederspiels mehr als zwei Jahrzehnte lange engagierte Arbeit war ein großes Glück für das Filmfest und die Stadt Hamburg. Zusammen mit einem starken Team hat er das Profil des Festivals erfolgreich international ausgerichtet, viele wichtige Filme nach Hamburg geholt und brennende Themen in den Fokus gerückt. Insbesondere Albert Wiederspiels klare Haltung, sein Bewusstsein für weltpolitische Krisen und seine Solidarität mit Filmschaffenden, die von Repression und Verfolgung betroffen sind, habe ich immer bewundert. Gerade in Zeiten wie diesen, da der Nahostkonflikt neu entflammt ist und auch in Deutschland die Gewalt gegen jüdische Personen wieder zunimmt, schätze ich seine klare Positionierung und auch den persönlichen Austausch sehr. Mit diesem leidenschaftlichen Engagement, seiner allumfassenden Begeisterung für Film und Kino, einem exzellenten, vielseitigen Programm und nicht zuletzt seiner großherzigen Gastfreundschaft hat er dem Filmfest Hamburg einen wichtigen Platz unter den Filmfestivals gesichert. Da ist es nur folgerichtig, dass zum krönenden Abschluss die diesjährige Festivalausgabe so publikumsstark war wie nie zuvor. Für all diese Leistungen ehren wir Albert Wiederspiel und danken ihm für seinen außerordentlichen Einsatz für das Filmfest und die Kulturstadt Hamburg.“
Albert Wiederspiel wurde 1960 in Warschau geboren. Nach antisemitischen Ausschreitungen musste seine Familie 1969 Polen verlassen und emigrierte nach Dänemark. Albert Wiederspiel absolvierte ein Studium der Filmwissenschaft in Paris und arbeitete anschließend rund 15 Jahre bei verschiedenen Produktionsfirmen wie 20th Century Fox, Universal Pictures und Tobis StudioCanal. 2003 übernahm er die Leitung bei Filmfest Hamburg. Mit seinem Antritt fand erstmals auch das MICHEL Kinder und Jugendfilmfest statt, das seither einem jungen Publikum altersgerechte Filmkunst präsentiert. Insgesamt erreicht das Filmfest Hamburg mittlerweile jährlich rund 45.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, 2023 waren es sogar über 52.000. Ein besonderes Highlight für das nationale und internationale Fachpublikum ist seit 2019 die Explorer Konferenz, die in Zusammenarbeit mit dem Produzentenverband und der MOIN Filmförderung organisiert wird.
Albert Wiederspiel ist Mitglied in der European Film Academy und wurde 2013 zum Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres (Ritter im Orden für Kunst und Literatur) ernannt.
Bild: © Behörde für Kultur und Medien
Das könnte sie auch interessieren:
Video Premiere: Auf den Spuren des jüdischen Lebens in Hamburg | 6. Folge
LJGH e.V.: „Das 20. Festival der jüdischen Kultur in Hamburg“
Benefizkonzert im Goldbekhaus für die Ukraine
Ausstellung: DIS/KONTINUITÄTEN REVISITED
Raus! Nur Raus!: Behörde für Kultur und Medien und Literaturhaus Hamburg schreiben sechs Recherchestipendien aus
#Hamburg: Lebenslustig und wissbegierig – eben einfach Sommer, Sonne, Ferienpass!
Kultursenator bei Dreharbeiten mit Fahri Yardim
Hamburg: #seeforfree – Freier Eintritt in mehr als 40 Museen am 31. Oktober