Am 20. und 21. November sowie am 1. Dezember geht das Jüdische Museum Berlin (JMB) in Berlin mit der neuen mobilen Ausstellung auf Tournee: Jeweils drei ausgebildete Vermittler*innen fahren mit dem Tourbus zwei verschiedene Schulen an und besuchen neunte Klassen.
Nach der Ankunft in der Schule laden die Vermittler*innen gemeinsam mit den Schüler*innen die Kisten mit Exponaten, Tafeln mit Erklärtexten, Vitrine, Tablets und Bildschirm und methodischen Werkzeugen wie Abstimmungskarten aus dem Tourbus aus. Dann setzen sich die Jugendlichen in ihrer jeweiligen Lerngruppe mit jüdischer Geschichte und Gegenwart aus jüdischer Perspektive in einer dreistündigen Unterrichtseinheit auseinander. Das Material ist in die Themenfelder „Worte & Sprachen“, „Rituale & Feste“, „Orte & Migration“, „Liebe & Sexualität“, „Konflikte & Entscheidungen“, „Zivilisationsbruch“ und „Wer bin ich?“ gegliedert. Die Deutsche Bank Stiftung ist seit 2018 Exklusivförderin des on.tour-Programms.
„Jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor er oder sie die Schule beendet hat“, wünscht sich Hetty Berg, Direktorin des JMB. Um die Inhalte des Museums aber auch Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können, geht das JMB seit Juni 2007 deutschlandweit on.tour.
2019 wurde dieses Bildungsprogramm weiterentwickelt. Das neue JMB on.tour startete 2022 in Berlin und Brandenburg. „Nach den bereits erfolgten Stopps in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen hält der Tourbus nun kurz erneut in Berlin, um danach auch die anderen Bundesländer anzusteuern“, sagt Hetty Berg. „Schüler*innen im ganzen Land eröffnet die mobile Ausstellung einen ganz anderen Blick auf die deutsche Geschichte und jüdische Kultur. Das ist gerade angesichts der aktuellen Lage – der hohen Zustimmung zu antisemitischen Aussagen hierzulande seit dem Angriff der Hamas auf Israel – immens wichtig.“
Bis heute hat das mobile Museum alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und bundesweit über 3.000 Klassen an weiterführenden Schulen besucht. Rund 77.000 Schüler*innen setzten sich dabei aktiv mit der Vielfalt jüdischer Kultur, Religion, Geschichte und Gegenwart auseinander.
Die Deutsche Bank Stiftung unterstützt das on.tour-Programm schon seit sechs Jahren. „Die on.tour-Programme vermitteln anschaulich jüdisches Leben und jüdische Kultur in Deutschland und bringen dieses Wissen direkt zu den Schüler*innen in die Klassenräume. Das ist eine sinnvolle Ergänzung zum Schulunterricht und erreicht auch Kinder und Jugendliche, die bislang kaum mit den Themen in Berührung gekommen sind“, sagt Dr. Kristina Hasenpflug, Geschäftsführerin der Deutsche Bank Stiftung. „Gerade deswegen fördern wir das Outreach-Programm: Wir möchten jungen Menschen neue Erfahrungsräume eröffnen und ihnen ermöglichen, sich mit dem kulturellen Leben auseinanderzusetzen.“
Foto: JMB