Jom Kippur 5785: Gmar chatima towa!

Jom Kippur: Gmar chatima towa! Raawi - Jüdisches Magazin
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Jom Kippur, Versöhnungstag, auch Jom haDin ‘Tag des Gerichts’; ist höchster jüdischer Festtag.

An Jom Kippur, neun Tage nach Rosch haSchana, endet die Gedenk- und Bußzeit, die das jüdische Neujahrsfest eröffnet hat. An diesem Tag trägt Gott sein Urteil über die Menschen in das „Buch des Lebens“ ein, das nach dieser Bewährung geschlossen und versiegelt wird. Man wäscht und salbt sich nicht, entsagt dem ehelichen Verkehr und trägt keine ledernen Schuhe. Das Tragen weißer Kleidung ist üblich, Männer tragen vielfach ihren Kittel.

Am Jom Kippur wird das Schicksal der Menschen besiegelt, die zuvor am Rosch haSchanah in das Buch des glücklichen Lebens, in das Buch der Verdienste, in das Buch der Erhaltung und Ernährung, in das Buch der Erlösung und Errettung und in das Buch der Verzeihung und Vergebung eingeschrieben wurden oder auch in das Buch des Todes oder das Buch derer, über deren Schicksal noch entschieden wird.
Dieses findet im Gebet Awinu Malkenu seinen bewegenden Ausdruck. Am Erew Jom Kippur gehen wir früh am Morgen zum Kapparot. Wir essen festliche Mahlzeiten, um unseren Glauben an G-tt und unser Vertrauen in ihn zu zeigen.

Es ist ein schöner Brauch, das Eltern an diesem Tag ihre Kinder segnen: “G-tt segne und behüte euch. G-tt lasse sein Angesicht über euch leuchten und sei euch gnädig. G-tt wende euch sein Antlitz zu und schenke euch Frieden.” Erew Jom Kippur ist der Abend von ‘Kol Nidre’. An diesem Abend wird ausnahmsweise der Tallit getragen. Nach der Amidah wird jeweils das Sündenbekenntnis gesprochen, wobei sich die Beter mit der rechten Faust an die Herzgegend klopfen Während des Mussafgebets am Jom Kippur werden Teile des Tempelrituals der Opferdarbringung gebetet. Zu Mincha wird das Buch Jona gelesen. Im Mittelpunkt des ganzen Gebets steht der Wunsch des Betenden nach Umkehr, Buße und Versöhnung mit G’tt. Auseinandersetzungen mit Mitmenschen sollen direkt mit diesen geklärt werden.
Man versucht vor Jom Kippur, sich mit Menschen, mit denen man im Laufe des Jahres Probleme hatte, zu versöhnen, klärende Gespräche zu führen und die Begleichung materieller Schäden einzuleiten.

Gmar chatima towa!
Das Raawi Redaktionsteam

 

 

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