Für viele gehört eine Tasse Kaffee am Morgen zum festen Ritual, oft in Form von Filterkaffee. Gemahlenes Kaffeepulver ist dabei zwar weniger aromatisch als ganze Bohnen, jedoch kostengünstig und ohne Mühle genießbar.
Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 164 Litern jährlich ist Kaffee in Deutschland sogar beliebter als Mineralwasser oder Bier. Der neue Filterkaffee-Test der Stiftung Warentest zeigt, dass die 15 getesteten Sorten geschmacklich solide bis gut abschneiden. Doch bei wichtigen Themen wie Arbeitsbedingungen und Umweltschutz im Kaffeeanbau mangelt es vielen großen Marken, darunter Melitta und Jacobs, an Engagement.
In der Verkostung konnten die 15 Filterkaffees ohne geschmackliche Mängel punkten. „Die Sensorik-Urteile reichen von sehr gut bis befriedigend“, berichtet Lebensmittelexpertin Sara Waldau. „Ausschlaggebend für die Qualität ist die Ausgewogenheit: Bitterkeit, Säure, Fruchtigkeit und Schokoladennoten sollten harmonisch zusammenspielen.“ Schadstoffe waren kein Problem, und acht der getesteten Kaffees erhielten ein gutes Gesamturteil.
Allerdings enttäuschten vor allem die großen Marken in Sachen unternehmerische Verantwortung (CSR). So gaben Melitta, Jacobs und Dallmayr weder Einblicke in ihre Lieferkette noch Informationen über die Kaffeeplantagen. Zwar machten Tchibo und J. J. Darboven Angaben zu ihren Produzenten, doch die Nachprüfbarkeit dieser Daten war kaum gegeben.
Trotzdem ist fairer und umweltfreundlicher Kaffeegenuss möglich: Vier Fair-Trade- und Bio-Marken im Test zeigten ein sehr gutes Engagement für soziale und ökologische Standards. Auch einige Handelsmarken überzeugen mit zertifizierten und preisgünstigeren Optionen.
Weitere Details zu den empfehlenswerten Filterkaffees und den Recherchen der Tester in Brasilien, die auf Missstände wie moderne Sklaverei aufmerksam machten, finden Interessierte in der November-Ausgabe der Zeitschrift „test“ und unter www.test.de/kaffee.