Heute Abend im Rahmen der Veranstaltungen der Woche des Gedenkens im Bezirksamt Hamburg-Nord fand das Gesprächskonzert „Stille, stille lasst uns schweigen …“ im Stavenhagenhaus statt.
Die Veranstaltung wurde mit dem Grußwort von Dr. Hans-Heinrich Nölke, Vorsitzender des Vereins „Initiative Marcus und Dahl“, eröffnet.
Das Klavierduo Friederike Haufe und Volker Ahmels haben mehrere Musikstücke der Künstler Pál Hermann (1902-1944), Hans Winterberg (1901-1991), Alexander Tamir (1931-2019), Igor Strawinsky (1882-1971), Wolfgang Jacobi (1894-1972) und Alexandre Tansman (1897-1986) gespielt und über das Schicksal, der durch das NS-Regime verfolgten und zum Teil ermordeten Komponisten, erzählt.
Herzlichen Dank an Herrn Dr. Nölke für die Einladung.
Klavierduo Friederike Haufe Volker Ahmels
Die weltweite Recherche und „Entdeckung“ jener Komponisten, die durch das Nazi-Regime verfolgt wurden, ist ein Schwerpunkt im Leben der beiden Künstler. Als Gründungsmitglieder der INITIATIVE MARCUS UND DAHL E.V. kümmert sich das Klavierduo seit 2016 maßgeblich um die Entdeckung, Veröffentlichung und Wiederaufführung der Werke des Hamburger Komponisten Ingolf Dahl.
Sie führten diese mehrfach in Hamburg, aber auch in Los Angeles und Wien auf.
Friederike Haufe ist seit 2020 vom Deutschen Musikrat in den Projektbeirat von Jugend Musiziert berufen und seit 2019 Ehrenvorsitzende des Deutschen Tonkünstlerverbands Hamburg. Sie gründete 2009 Artist Coaching.
Volker Ahmels ist seit 1991 Direktor des Konservatoriums Schwerin und wurde 2018 vom Bundespräsidenten als Leiter des Zentrums Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und als Intendant des Internationalen Wettbewerbs und Festivals Verfemte Musik Schwerin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
INITIATIVE MARCUS UND DAHL E.V.
Die 2015 eher zufällige Wiederentdeckung der in Groß Borstel geborenen und hierzulande völlig in Vergessenheit geratenen Geschwister Gert Marcus und Ingolf Dahl führte zur Gründung der INITIATIVE MARCUS UND DAHL E.V. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben und Wirken aller Künstlerinnen und Künstler, die in Groß Borstel gelebt oder gearbeitet haben zu recherchieren und durch geeignete Aktivitäten nachhaltig zu würdigen.
Durch die Benennung der Gert-Marcus-Straße, des Anni-Glissmann-Wegs und des Esther-Bejarano-Saals, die Herausgabe der zwei Bände „Künstlerkolonie Groß Borstel“ sowie zahlreiche Konzert- und Vortrags-Veranstaltung sind bereits erfreuliche Erfolge erzielt.
An der Beschaffung des Kunstwerks Centripetal & Centrifugal von Gert Marcus als Erinnerungs- und Lernort für Groß Borstels kulturellen Wurzeln wird weiterhin intensiv gearbeitet.
https://raawi.de/veranstaltung/kuenstlerkolonie-gross-borstel-alfred-ehrhardt
Woche des Gedenkens 2023 in Hamburg-Nord: „Unvergessen – Kinder und Jugendliche in der NS-Zeit“