#Hamburg: Winternotprogramm 2024/2025 startet am 1. November

Decken und Matratzen unter einer Brücke
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Das Winternotprogramm besteht in Hamburg seit über 30 Jahren und bietet niedrigschwellige Übernachtungsmöglichkeiten für alle, die sich nicht selbst helfen können und eine sichere Schlafstätte benötigen. Neben den ganzjährig verfügbaren Notübernachtungsstätten – dem Pik As in der Eiffestraße 398 mit bis zu 330 Plätzen und der Frauen-Notübernachtungsstätte in der Hinrichsenstraße 4 mit 60 Plätzen – kommen ab dem 1. November 2024 im Rahmen des Winternotprogramms zusätzliche 400 Plätze in der Friesenstraße 22 und 300 Plätze in der Châu-und-Lân-Straße 72 hinzu, die vom städtischen Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W) betrieben werden. Ein kostenfreier Shuttlebus verbindet die Innenstadt mit den Standorten Friesenstraße und Châu-und-Lân-Straße.

Zusätzlich stellen Kirchengemeinden und Hochschulen rund 100 Containerplätze für das Winternotprogramm bereit. Die Vergabe startet am 30. Oktober 2024 in der Tagesaufenthaltsstätte der Diakonie in der Bundesstraße 101 und der Frauen-Tagesstätte Kemenate.

Die Übernachtung in den F&W-Einrichtungen erfolgt in Zwei- oder Dreibettzimmern. Frauen und LSBTIQ*-Personen stehen separate, geschützte Bereiche zur Verfügung, und für besonders gefährdete Menschen besteht die Möglichkeit zur Unterbringung in Einzelzimmern. Der Standort Friesenstraße ist zudem barrierefrei zugänglich. Die medizinische und pflegerische Grundversorgung wird durch regelmäßige ärztliche Präsenz und Kooperationen mit Pflegediensten sichergestellt.

Sozial- und Suchtberatung

Die Sozialberatung an den städtischen Standorten wird bedarfsorientiert angeboten, ergänzt durch eine Suchtberatung mit der Möglichkeit zur Vermittlung in Therapie. Zudem bietet das Jobcenter team.arbeit.hamburg eine wöchentliche Sprechstunde in der Friesenstraße an, um die Realisierung von Leistungsansprüchen zu unterstützen.

Für obdachlose Personen ohne Leistungsansprüche in Hamburg wird in Zusammenarbeit mit spezialisierten Beratungsstellen Hilfe für eine Rückkehr ins Heimatland angeboten, unterstützt durch mehrsprachige Beratung und Sprachmittler.

Zusätzlich steht in Hamburg ein umfassendes soziales Hilfesystem bereit, das staatliche und freie Hilfs- und Beratungsangebote einschließt. Eine aktuelle Übersicht ist unter www.hamburg.de/obdachlosigkeit zu finden.

Zitate von Sozialsenatorin und F&W-Geschäftsführer

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer betont: „Das Winternotprogramm bietet nicht nur eine sichere Übernachtung, sondern auch umfassende Sozialberatung, um den Menschen langfristige Perspektiven zu ermöglichen.“

Dr. Arne Nilsson, Sprecher der Geschäftsführung von Fördern & Wohnen, ergänzt: „Alle Vorbereitungen für unser Winternotprogramm sind abgeschlossen. Unsere Teams stehen auch in diesem Winter jede Nacht für obdachlose Menschen bereit, was höchsten Respekt verdient.“

Nutzung und Anonymität

Die Nutzung des Winternotprogramms ist ab 1. November möglich, kostenfrei und auf Wunsch anonym. Vor Ort wird geprüft, wo eine Unterbringung sinnvoll ist. Es gibt abschließbare Schränke, Waschmöglichkeiten sowie Waschmaschinen. Abends wird eine Mahlzeit durch Freiwillige des Fördervereins Winternotprogramm e. V. angeboten.

Das Programm umfasst Übernachtungsmöglichkeiten ab 17:00 Uhr mit einer abendlichen Mahlzeit und umfassender Betreuung bis 9:30 Uhr morgens sowie Tagesaufenthaltsstätten zwischen 9:30 und 16:30 Uhr. Zwischen der Innenstadt und den Standorten von F&W verkehrt ein Shuttlebus.

Das Winternotprogramm dient als städtisches Angebot zur Gefahrenabwehr während der kalten Jahreszeit und richtet sich ausschließlich an obdachlose Menschen in Hamburg, die keine anderen Möglichkeiten zur Selbsthilfe haben. Weitere Informationen sind zum Winternotprogramm 2024/2025 verfügbar.