Am 30. März 2025 beginnt wieder die Sommerzeit. In der Nacht vom 29. auf den 30. März werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Das bedeutet: längere, helle Abende, aber auch zunächst dunklere Morgenstunden. Doch welche Auswirkungen hat die Zeitumstellung wirklich? Und warum wird sie immer wieder diskutiert?
Die Rückkehr der Sommerzeit
Wie jedes Jahr erfolgt die Zeitumstellung am letzten Sonntag im März. Gemeinsam mit Deutschland stellen auch alle anderen EU-Staaten sowie die meisten europäischen Nachbarländer ihre Uhren um. Punkt 2 Uhr nachts springt die Zeit auf 3 Uhr – und so verlieren wir eine Stunde Schlaf.
Auswirkungen auf den Körper
Nicht jeder steckt die Umstellung problemlos weg. Viele Menschen leiden unter Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten oder sogar gesundheitlichen Beschwerden. Eine Umfrage der Krankenkasse KKH aus dem Jahr 2021 zeigte, dass jeder Zweite negative Auswirkungen auf seinen Schlaf und sein Wohlbefinden spürt. Besonders betroffen sind Frauen, ältere Menschen und Kinder.
Schlafforscher empfehlen deshalb, den Körper sanft auf die neue Zeit vorzubereiten. Eine schrittweise Anpassung des Schlafrhythmus – etwa indem man schon einige Tage vorher zehn Minuten früher aufsteht – kann helfen, den Übergang zu erleichtern.
Die große Debatte: Sinn oder Unsinn der Zeitumstellung?
Seit ihrer Einführung wird die Zeitumstellung immer wieder hinterfragt. Die Europäische Union hatte bereits 2018 beschlossen, die Sommerzeit abzuschaffen, doch eine endgültige Einigung steht noch aus. Streitpunkt ist die Frage, welche Zeit dauerhaft gelten soll: die Normalzeit (MEZ) oder die Sommerzeit (MESZ)?
Viele Wissenschaftler sprechen sich gegen eine dauerhafte Sommerzeit aus. Sie warnen, dass es im Winter dann morgens zu lange dunkel bleiben würde, was Schlafmangel und gesundheitliche Probleme nach sich ziehen könnte. Besonders im Norden Deutschlands würde sich die Sonne erst sehr spät zeigen – mit möglichen Folgen für unser Wohlbefinden.
Der Einfluss auf den Alltag
Nicht nur Menschen müssen sich an die neue Zeit gewöhnen – auch die Deutsche Bahn steht jedes Jahr vor Herausforderungen. Die fehlende Stunde bringt den Fahrplan der Nachtzüge durcheinander. Während einige Züge ihre Aufenthalte verkürzen können, kommen andere verspätet ans Ziel. Auch der Güterverkehr muss umgeplant werden, damit Lieferketten nicht ins Stocken geraten.
Ein Blick zurück: Die Geschichte der Zeitumstellung
Bis 1979 galt in Deutschland ganzjährig die mitteleuropäische Normalzeit. Erst 1980 wurde die Sommerzeit wieder eingeführt – mit der Hoffnung, Energie zu sparen. Doch Experten des Umweltbundesamts bezweifeln den Nutzen: Zwar wird abends weniger Licht verbraucht, doch in den Morgenstunden wird im Frühjahr und Herbst mehr geheizt. Das spart kaum Energie ein.
Die Idee, die Uhrzeit anzupassen, ist allerdings nicht neu. Schon 1916 experimentierte Deutschland mit der Sommerzeit, um während des Ersten Weltkriegs Ressourcen zu sparen. Nach Kriegsende wurde sie jedoch wieder abgeschafft.
Praktische Eselsbrücken zur Zeitumstellung
Für alle, die sich nicht merken können, ob die Uhr vor- oder zurückgestellt wird, gibt es einfache Merksätze:
- „Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel VOR das Haus, im Herbst ZURÜCK in den Keller.“
Blick in die Zukunft
Ob die Zeitumstellung in Zukunft abgeschafft wird, bleibt unklar. Bis dahin heißt es weiterhin: Uhren umstellen – und den eigenen Rhythmus langsam anpassen.