Seit dem Jahr 1922 steht die SAGA als große Vermieterin für bezahlbaren Wohn- und Gewerberaum in Hamburg. Heute setzt sich das städtische Unternehmen zudem für die Entwicklung lebenswerter Quartiere und Nachbarschaften sowie klimafreundliche Stadtentwicklung ein.
Die SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg
Ihren Ursprung findet die SAGA im Jahr 1922, als sie auf Initiative Max Brauers als kommunales Wohnungsunternehmen im preußischen Altona gegründet wurde. Das Portfolio umfasst heutemehr als 137.000 Wohnungen und 1.400 Gewerbeobjekte. Die SAGA engagiert sich seit 2011 im Bündnis für das Wohnen und hat seitdem mehr als 15.000 Baubeginne realisiert sowie 9.400 Fertigstellungen umgesetzt. Das städtische Unternehmen bekennt sich zu den Klimaschutzzielen 2030 und 2045 und leistet mit dem SAGA-Flottenverbrauchs- und Quartiersansatz einen aktiven Beitrag zur Erreichung des verbindlichen CO2-Einsparzielpfades.
Max Brauer:
Max Julius Friedrich Brauer (* 3. September 1887 in Altona-Ottensen; † 2. Februar 1973 in Hamburg) war ein deutscher Politiker.
Max Brauer kam 1887 als Sohn von Wilhelm und Margarethe Brauer, geborene Kunitz, in Ottensen zur Welt. Er wuchs als achtes von 13 Kindern in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Familie bewohnte eine Werkswohnung der Glasfabrik C. E. Gätcke, bei der Wilhelm Brauer als Glasbläser angestellt war. Ottensen war ein Ort im rapiden Umbruch. Industrialisierung und Urbanisierung prägten das Zusammenleben der Menschen. Ferner war Altona, zu dem Ottensen seit der Eingemeindung 1889 zählte, ähnlich wie Hamburg ein Zentrum der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. August Bebel adelte die Hansestadt 1875 mit der Bemerkung, sie habe als „Hauptstadt des Sozialismus“ zu gelten; das lokale Parteiblatt in der preußischen Nachbarstadt ergänzte im Folgejahr, Altona sei das „Bollwerk der Sozialisten im Norden“.
Max Brauer bekannte sich stets zu seiner Herkunft. So betonte er 1924 öffentlich: „Ich bin in Altona geboren: Altona ist meine Vaterstadt. Als Arbeiterkind bin ich hier groß geworden; durch die Volksschule bin ich gegangen, um selbst Arbeiter zu werden. Die widrigen sozialen Verhältnisse der unteren Volksschichten habe ich am eigenen Leibe kennen gelernt. Arbeitslosigkeit, Wohnungselend, alles was die breiten Schichten unserer Bevölkerung bedrückt, ist mir bekannt. Ich habe wie viele junge Arbeiter gehungert und gedürstet nach Bildung und Wissen.“ Während der Vater Brauers die Beziehungen von Arbeitern und Unternehmern im Grundsatz als gegeben hinnahm, war die Mutter offen für sozialdemokratische Gedanken. Sie brachte ihrem Sohn die Maxime der Arbeiterbewegung nahe, wonach der Mensch acht Stunden arbeiten, acht Stunden ruhen und sich acht Stunden bilden solle. Max Brauers jüngste Schwester berichtete später, er sei überaus wissbegierig gewesen, in fast jeder freien Minute habe er gelesen.
Nach ersten Erfahrungen in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung wurde er im Zuge der Novemberrevolution 1918 Mitglied des Magistrats von Altona. 1924 stieg er dort zum Oberbürgermeister auf und war in dieser Funktion einer der wenigen sozialdemokratischen Amtsinhaber in der Weimarer Republik. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten floh Brauer aus Deutschland und verbrachte die folgenden Jahre im Exil. 1946 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde zum ersten frei gewählten Ersten Bürgermeister Hamburgsnach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Amt übte er – mit einer Unterbrechung von Ende 1953 bis Ende 1957 – bis 1960 aus.
Vor der Bundestagswahl vom 17. September 1961 machte Willy Brandt, Kanzlerkandidat der SPD, Max Brauer zum Außenminister in seinem Schattenkabinett. Mehr als eine Geste der Anerkennung gegenüber dem altgedienten Sozialdemokraten aus Hamburg war dies kaum, denn die Aussichten der SPD, nach den Wahlen die Regierung bilden zu können, standen schlecht. Brauer wurde mit dieser Bundestagswahl allerdings Abgeordneter des Deutschen Bundestages. In Bonn konnte er keine nachhaltigen Akzente mehr setzen, stattdessen umgab ihn dort eine große Stille. Aufgrund dieser schwachen bundespolitischen Bilanz wurde Brauer 1964 auf dem Karlsruher SPD-Bundesparteitag nicht erneut in den SPD-Vorstand gewählt. Hinzu kam, dass er hier – sich in seinem Engagement gegen Atomwaffen treu bleibend – zur Minderheit gehörte, die gegen eine deutsche Beteiligung an einer multilateralen Atomstreitmacht opponierte. Entsprechende militärische Planungen zirkulierten seinerzeit in der NATO. Die Mehrheit der Partei bejahte das Vorhaben – eine „bittere Niederlage“ für Brauer an seinem politischen Lebensabend, so Helmut Schmidt.[92] Auch in Hamburg erwuchs ihm innerparteilich Konkurrenz. Für den 19. September 1965 waren Bundestagswahlen angesetzt. Im Februar unterlag Brauer gegen den jungen Hans Apel bei der Abstimmung zum Kandidaten im sicheren Wahlkreis Hamburg-Nord I. Wenige Wochen später wählten die Hamburger Genossen den Gewerkschafter Heinz Scholz auf Listenplatz 10. Damit konnte Max Brauer nicht mehr mit einem aussichtsreichen Listenplatz rechnen und verließ sofort den Landesparteitag. Dass er im selben Jahr mit der Bürgermeister-Stolten-Medaille geehrt wurde, konnte seine Enttäuschung über sein politisches Ende kaum aufwiegen. Von 1962 bis 1966 war Brauer Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.
Danach zog sich Brauer aus der Politik zurück. Anlässlich seines 80. Geburtstages würdigte die Presse noch einmal sein Lebenswerk. Brauer nutzte diese Aufmerksamkeit, um in einem Interview die Große Koalition unter Kurt Georg Kiesinger als einen schweren Fehler zu kritisieren und die von dieser Regierung lancierten Pläne einer Abschaffung des Verhältniswahlrechts als undemokratisch zu bezeichnen. Danach wurde es still um Max Brauer. Fünf Jahre später, zu seinem 85. Geburtstag, sah man ihn im Rollstuhl, von den Folgen eines Schlaganfalls gezeichnet. Ende 1972 kam er ins Krankenhaus und starb am 2. Februar 1973. Auf dem Hauptfriedhof Altona fand er seine letzte Ruhestätte.