In 15 Minuten mit dem Fahrrad von Altona zum Gänsemarkt: „Fahrradstraßen-Perlenkette“ auf der Veloroute 1 fertiggestellt
Hamburg tritt bei der Mobilitätswende weiter fest in die Pedale – und hat nun ein weiteres Etappenziel erreicht: Binnen eines Jahres ist der östliche Abschnitt der Thadenstraße zu einer Fahrradstraße umgebaut worden und ab sofort wieder für alle Verkehrsteilnehmer:innen nutzbar und freigegeben. Durch den Umbau sind auch die Arbeiten an der sogenannten „Fahrradstraßen-Perlenkette“ aus Chemnitzstraße und Thadenstraße, die insgesamt drei Bauabschnitte umfasste, abgeschlossen, so dass Radfahrer:innen komfortabel und sicherer binnen einer Viertelstunde von Altona in die Innenstadt gelangen können. Die „Fahrradstraßen-Perlenkette“ ist Teil der Veloroute 1, die das Zentrum der Stadt mit Altona, Ottensen, Othmarschen sowie den Elbvororten bzw. Osdorf verbindet.
Durch den Umbau der Thadenstraße zu einer Fahrradstraße wurden die Bedingungen nicht nur für Radfahrende, sondern auch für Fußgängerinnen und Fußgänger maßgeblich verbessert. Die Bezirksämter Altona und Hamburg-Mitte haben dafür gesorgt, dass sowohl die Fahrbahn als auch die Nebenflächen auf dem 820 Meter langen Straßenabschnitt zwischen Wohlers Allee und Beim Grünen Jäger neu geordnet und von Grund auf instandgesetzt wurden. Die nutzbare Breite der Fahrbahn wurde deutlich vergrößert. Zahlreiche Fahrradbügel verbessern die Situation zum Fahrradparken, vorgezogene Seitenräume und Aufpflasterungen sorgen für eine gute Überquerbarkeit der Straße für Zufußgehende. Ein „modaler Filter“ auf Höhe Wohlers Allee sorgt dafür, dass ausschließlich Radfahrende diese Stelle passieren können und motorisierter Durchgangsverkehr unterbunden wird.
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Fahrradstraßen bedeuten nicht nur mehr Komfort und mehr Sicherheit für alle Radfahrenden. Sie machen auch ganz einfach Spaß. Genau das ist der Weg, über den wir die Mobilitätswende in Hamburg umsetzen wollen. Das hohe Radverkehrsaufkommen auf dieser Achse zwischen Altona und der Innenstadt zeigt, dass die Infrastruktur gut angenommen wird. Die Fahrradstraßen-Perlenkette ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Schmuckstück der Radverkehrsinfrastruktur in Hamburg und als Teil der Veloroute 1 auch ein wichtiges weiteres Puzzlestück im gesamten Netz. Beim Ausbau der Thadenstraße zur Fahrradstraße wurden in einem belebten, lebendigen Viertel die Aufenthaltsqualität und der Fußverkehr gleich mitgedacht, indem Fußwege saniert sowie Querungsstellen für Fußgänger:innen entlang der Fahrradstraße geschaffen wurden.“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Mit dem Ausbau der Thadenstraße zu einer Fahrradstraße tragen wir dem hohen Radverkehrsaufkommen vor Ort Rechnung. Im Rahmen von Verkehrszählungen haben wir festgestellt, dass hier täglich dreimal so viele Radfahrer*innen wie Kfz-Verkehrsteilnehmende unterwegs sind. In Zahlen waren das 1680 Kfz pro Tag sowie 5140 Radfahrende pro Tag. Das zeigt deutlich, dass wir hier einen Bedarf an guter Radinfrastruktur haben – und diesen Bedarf haben wir jetzt bedient.“
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Durch die Neuordnung der Verkehrsflächen verbessert sich die Situation für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Insbesondere Komfort und Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr konnten gesteigert werden. Hamburg-Mitte und Altona sind durch diese Maßnahme enger zusammengerückt, was sich auch in der erfolgreichen gemeinsamen Bearbeitung dieses Projektes zeigt.“
Der Umbau der Thadenstraße hat auch maßgeblich Einfluss auf die bislang dort geltende Vorfahrtsregelung. Statt des Rechts-vor-Links-Verkehrs gibt es nun entlang der Veloroute Vorfahrt für Radfahrende – auch Fußgänger:innen haben entlang der Veloroute durch Gehwegüberfahrten an den Einmündungen Vorrang. Neben breiteren Gehwegen sorgen auch drei Querungsstellen entlang der Fahrradstraße für Verbesserungen des Fußverkehrs.
Um die Aufenthaltsqualität vor Ort sowie die Verkehrssicherheit zu erhöhen, ist das Parken entlang der Fahrradstraße nur noch auf einer Fahrbahnseite möglich. Darüber hinaus wurden 83 neue Fahrradbügel errichtet und vier Bäume gepflanzt. Gegenläufige Einbahnstraßenregelungen in den Straßenabschnitten Wohlwillstraße bis Brunnenhofstraße (stadtauswärts) und Lerchenstraße bis Wohlers Allee (stadteinwärts) sorgen darüber hinaus für eine Reduktion der Verkehrsbelastung.
Für den Veloroutenausbau in der Thadenstraße wurden 2018 mehrere Informationsveranstaltungen und Passanten-Gespräche durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Beteiligungsformate sind in die Straßenplanungen eingeflossen.
Foto: (v.l.n.r)Ralf Neubauer, Anjes Tjarks, Stefanie von Berg | © Pressestelle des Senats