8. Mai 1945 – Tag der Kapitulation, Tag der Befreiung / 8 במאי 1945 – יום הכניעה, יום השחרור

Feldmarschall Keitel unterzeichnet die Urkunde zur deutschen Kapitulation in Berlin Karlshorst
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Für viele war der 8. Mai das Ende eines grauenvollen Krieges. Für die jüdische Welt bedeutete er vor allem eines: das Ende des industriellen Massenmordes und die Befreiung der letzten Überlebenden.

Am Abend des 8. Mai 1945 schwieg Europa – nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Erschöpfung, Trauer und Erleichterung. Mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Für Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt war es ein Tag tiefster Ambivalenz: der Sieg über den Nationalsozialismus, aber auch das endgültige Wissen um das Ausmaß der Shoah.

Die letzten Konzentrationslager – Auschwitz, Buchenwald, Bergen-Belsen – waren kurz zuvor von den Alliierten befreit worden. Was sie vorfanden, übertraf jede Vorstellungskraft. „Die Hölle, das ist kein Bild – ich habe sie gesehen“, sagte später der britische Soldat Leonard Berney, einer der ersten Offiziere im befreiten Bergen-Belsen. Es war nicht nur das Ende eines Krieges. Es war das Ende eines Völkermordes.

In Deutschland selbst wurde die Kapitulation am 7. Mai 1945 in Reims unterzeichnet und am 8. Mai in Berlin-Karlshorst noch einmal vor sowjetischen Vertretern bekräftigt. Die Wehrmacht ergab sich „bedingungslos“. Millionen Menschen lagen am Boden – moralisch und physisch. Die Frage war: Wie weiterleben nach Auschwitz?

Der jüdische Historiker Saul Friedländer schrieb später:


„Für uns bedeutete der 8. Mai: Wir haben überlebt. Aber was ist ein Leben, das aus Trümmern besteht?“

In Israel, das damals noch Palästina war, läuteten die Synagogen. Man betete für die Seelen der sechs Millionen Ermordeten – aber auch für eine Zukunft, in der ein solches Verbrechen nie wieder geschehen würde. Viele Überlebende fanden erst nach Jahren einen neuen Ort, an dem sie Wurzeln schlagen konnten. Für viele bedeutete das die Auswanderung – nach Palästina, in die USA oder nach Lateinamerika.

Während in London und New York gefeiert wurde, herrschte in vielen jüdischen Gemeinden eher Stille. Elie Wiesel, damals 16 Jahre alt und Überlebender von Auschwitz und Buchenwald, schrieb:


„Ich habe überlebt, aber ich war nicht frei. Der Krieg war vorbei, ja. Aber der Krieg in mir hatte gerade erst begonnen.“

Erst Jahrzehnte später fand in Deutschland eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Shoah statt. Bundespräsident Richard von Weizsäcker sprach am 8. Mai 1985 zum Bundestag:


„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“

Diese Worte markierten einen Wendepunkt im kollektiven Gedächtnis. Heute wird der 8. Mai nicht nur als Ende eines Krieges begangen, sondern als Tag des Erinnerns – an die Opfer, an die Überlebenden, an die Verantwortung. Und als Mahnung: Nie wieder.

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בעבור רבים, זה היה סיום המלחמה. אך עבור העם היהודי, היה זה היום שבו הסתיים רצח העם – ונותרו החיים לשקם את ההריסות.

בערב ה־8 במאי 1945 שרר שקט ברחבי אירופה. לא שקט של שלווה – אלא של תשישות, כאב, והקלה. גרמניה הנאצית נכנעה ללא תנאים, והמלחמה הקטלנית בתולדות האנושות באה לסיומה באירופה. ליהודים ברחבי העולם, זה היה יום כבד במיוחד: יום שבו הסתיים עידן של חורבן, אך גם יום שבו הובהר סופית גודל האסון והאובדן.

בשבועות שקדמו לכניעה שוחררו מחנות הריכוז האחרונים – אושוויץ, בוכנוואלד, ברגן־בלזן. החיילים ששחררו את האסירים גילו גופות בערימות, ניצולים גוססים, ילדים ששרדו בדרך נס. אחד מהם, הקצין הבריטי לאונרד ברני, העיד:
„הגיהינום – זה לא משל. אני ראיתי אותו במו עיניי.“

ב־7 במאי נחתמה הכניעה בצרפת, וב־8 במאי נחתמה שוב בברלין בפני נציגי ברית המועצות. הכניעה נכנסה לתוקפה ב־23:01 לפי שעון אירופה המרכזית. עבור בנות הברית היה זה „יום הניצחון באירופה“. בערים המערביות פרצו חגיגות. אך ברוב הקהילות היהודיות – שררה דממה.

היסטוריון השואה שאול פרידלנדר כתב:
„בעבורנו, 8 במאי היה יום של הישרדות. אבל מהו חיים כשאין מה שנותר?“

ביישוב היהודי בארץ־ישראל צלצלו פעמוני בתי הכנסת. התפילה הייתה לזכר הקדושים, לתקווה ולבנייה מחדש. אלפי שורדים, רובם יתומים וחסרי כל, החלו לחפש בני משפחה, קהילה, זהות. רבים מהם מצאו בית רק אחרי שנים – בארץ ישראל, בארצות הברית או בדרום אמריקה.

אלי ויזל, בן 16 כשהשתחרר מבוכנוואלד, כתב:
„שרדתי – אך לא הייתי בן חורין. המלחמה אמנם נגמרה, אבל המלחמה שבי – רק התחילה.“

רק עשרות שנים מאוחר יותר, החלה גרמניה להתמודד באמת עם עבר השואה. נשיא גרמניה ריכרד פון וייצזקר אמר בנאומו ההיסטורי בשנת 1985:
„8 במאי היה יום של שחרור. הוא שחרר אותנו ממשטר של שנאה ואלימות.“

כיום, 8 במאי הוא לא רק יום היסטורי – הוא תמרור אזהרה. יום של זיכרון. של לקחי העבר. של התחייבות לעולם שבו לעולם לא עוד.

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