DESY Innovation Factory Start für integriertes Technologie- und Gründerzentrum

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Im Herzen der Science City Hamburg Bahrenfeld entsteht ein neues Zentrum für Start-ups und Brückenforschung in den Bereichen Life Science und New Materials. Die DESY Innovation Factory bietet auf fast 11.000 Quadratmetern top ausgestattete Experimentierräume, Labore, Werkstätten und Büros für den Transfer von Wissenschaft in die Wirtschaft. Gründer*innen erhalten so das notwendige Umfeld, um Innovationen, Firmengründungen und neue Forschungsmöglichkeiten in Zukunftsbranchen wie Medizintechnik, BioTech und neue Materialien voranzubringen. Jetzt geht das Großprojekt – die erste Bundeseinrichtung dieser Art – in die Umsetzungsphase: Anfang 2021 startet die Ausschreibung. 2023 beginnt die Bauphase, 2025 soll die Innovation Factory bezugsfertig sein. Geplant, gebaut und betrieben wird die Innovation Factory von DESY, finanziert wird sie mit Mitteln des Bundes und der Stadt Hamburg. Die Gesamtkosten für Bau, Einrichtung und die ersten Betriebsjahre betragen 105,56 Millionen Euro. Hiervon übernimmt der Bund 95 Millionen Euro, 10,56 Millionen Euro trägt Hamburg.

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Im Rahmen einer Online-Kick-Off-Veranstaltung haben heute unter anderem Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und der Chief Technology Officer bei DESY, Dr. Arik Willner, die Pläne für die DESY Innovation Factory vorgestellt.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Die Innovation Factory zeigt, wo wir als Innovationsland Deutschland hinwollen. Sie konzentriert sich auf zwei Themen, die für die Zukunft des Industriestandortes und unserer Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind: Neue Lösungen für den Gesundheitsbereich, z.B. durch die Entwicklung zukunftsträchtiger Technologien für die medizinische Bildgebung, und die Erforschung innovativer Materialien und Werkstoffe für eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise. Und sie verbindet die Grundlagenforschung mit der Industrie. Genau hier ist der Bedarf riesengroß.“

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Hamburg ist eine der attraktivsten und wirtschaftlich dynamischsten Regionen Europas. Wir sind ein hervorragender Standort für Gründerinnen und Gründer mit neuen Ideen. Mit der DESY Innovation Factory entsteht in Hamburg ein Gründerzentrum aus Grundlagenforschung, Industrie und Wirtschaft, das in Deutschland einzigartig ist. Die Innovationen, die hier entwickelt werden, können wegweisend sein in zentralen Bereichen wie der Materialentwicklung, der Nanotechnologie und den Life Sciences.“

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Die DESY Innovation Factory bietet Gründerinnen und Gründern exzellente Bedingungen, um neue Ideen aus der Forschung noch schneller in die Praxis umzusetzen. Hier entsteht ein kreativer und lebendiger Ort, der kluge Köpfe aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen für drängende Zukunftsfragen zu arbeiten. Als wichtiger Bestandteil der Science City Hamburg Bahrenfeld wird die Innovation Factory dabei ein weiterer wertvoller Innovationsmotor für die gesamte Stadt.“

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: „DESY ist schon heute eine weltweit herausragende Forschungseinrichtung. Wenn wir mit der Innovation Factory den Transfer zur Industrie fördern, Innovationen auch langfristig marktfähig machen, dann wird DESY auch zum Wegbereiter für die gesamte Wertschöpfungskette im aus den wissenschaftlichen in den wirtschaftlichen Bereich. Ich bin überzeugt, dass sich aus dieser wissenschaftlichen Spitzenkompetenz in Hamburg künftig noch mehr erfolgreiche Unternehmensideen zu entwickeln werden.“

Hinter dem Konzept der DESY Innovation Factory steckt der Gedanke eines einmaligen Innovations-Ökosystems auf dem DESY-Campus: Es wird Deeptech-Gründerinnen und Gründern top ausgestattete Experimentierräume (optische Messräume, Reinräume, Nasslabore), Werkstätten für Elektronik und Mechanik sowie auch Büro-, Meeting- und Veranstaltungsräume bieten. Start-ups und Kooperationsprojekte sollen zudem vom Forschungsnetzwerk, Fachwissen erfahrener Spezialisten und von der herausragenden Infrastruktur des Campus profitieren: den Kompetenzzentren in Strukturbiologie, Nanowissenschaften und Lasertechnologie und von DESYs Nano-Analytik.

„Im direkten Umfeld der weltweit einzigartigen, analytischen Großgeräte entsteht eine neue Gründerszene von enormer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz“, sagt Dr. Arik Willner Chief Technology Officer bei DESY, „Mit der DESY Innovation Factory schaffen wir einen Marktplatz für Innovationen und stärken damit den Innovations- und Hightech-Standort Deutschland.“

Ein Zentrum, zwei Gebäude: Die DESY Innovation Factory für neu gegründete Unternehmen und anwendungsnahe Forschungsprojekte entsteht direkt auf dem Campus in unmittelbarer Nähe zu den Experimentierstationen an der Röntgenstrahlungsquelle PETRA oder dem DESY NanoLab als Forschungsgebäude (7.200 Quadratmeter Nutzfläche). Ein weiteres Gebäude (3.100 Quadratmeter Nutzfläche) für bereits etablierte Unternehmen, für die die Nähe zum DESY und die Vernetzung mit der Wissenschaft ein zentraler Aspekt ihres Business Modells sind, ist auf dem Gelände des Innovations- und Technologieparks am Vorhornweg, im Nordwestern der Science City Hamburg Bahrenfeld, geplant.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das DESY zusammen mit der Freien und Hansestadt Hamburg.

Über die Science City Hamburg Bahrenfeld
In der Science City Hamburg Bahrenfeld wird Wissenschaft zum Motor von Stadtentwicklung. Rund um den Forschungscampus Bahrenfeld entstehen neue wissenschaftliche Institute und Einrichtungen sowie rund 2.500 Wohnungen. Dabei sollen drei Schwerpunktthemen miteinander verbunden werden: der Ausbau des Forschungszentrums DESY, die Entwicklung der Universität Hamburg und „Wohnen am Volkspark“. Ziel ist es, ein lebendiges Quartier zu gestalten, in dem Arbeiten, Forschen, Studieren und Wohnen miteinander verbunden wird.

Dabei steht auch die enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Fokus. Denn: Neue Lösungen und Innovationen entstehen durch einen grenzübergreifenden Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Nur so können Grundlagenforschung, angewandte Forschung und der Transfer erfolgreich in marktreife Produkte zusammenkommen.

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