Honigkuchen – ein süßer Begleiter durch jüdisches Leben

Ein Stück Honigkuchen abgeschnitten von einem Kuchen
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Kaum ein Gebäck ist so eng mit jüdischen Festen verbunden wie der Honigkuchen. Schon in biblischen Texten gilt Honig als Symbol für Fülle, Wohlstand und das Versprechen des „Landes, in dem Milch und Honig fließen“. In der jüdischen Tradition steht Honig aber noch für etwas anderes: für das Süße im Leben, für Hoffnung und den Wunsch nach einem guten Jahr.

Darum gehört Honigkuchen bis heute zu den beliebtesten Backwaren rund um Rosch ha-Schana, das jüdische Neujahrsfest. Viele Familien servieren neben Äpfeln mit Honig auch ein Stück Honigkuchen, um das kommende Jahr gleich am Anfang mit Süße zu segnen.

Besonders schön am Honigkuchen: Er ist einfach zuzubereiten, lange haltbar und entwickelt nach ein, zwei Tagen sogar noch mehr Aroma. In aschkenasischen Familien war er fester Bestandteil des Schabbatgebäcks, während sephardische Gemeinden eher auf honiggetränkte Mandelkuchen setzten. So gibt es eine Fülle an regionalen Variationen – von schlicht bis festlich, von saftig bis würzig.

Heute erlebt der Honigkuchen eine neue Wertschätzung: als Brücke zwischen Tradition und Gegenwart. Junge Bäckerinnen und Bäcker experimentieren mit Orangenaromen, Nüssen oder sogar Espresso, bleiben aber dem Grundgedanken treu – ein süßer Anfang für ein gutes Leben.


Rezept für klassischen jüdischen Honigkuchen

Zutaten:

  • 250 g Honig

  • 150 g Zucker

  • 2 Eier

  • 80 ml Pflanzenöl (z. B. Sonnenblumenöl)

  • 250 ml schwarzer Tee (stark und abgekühlt)

  • 350 g Mehl

  • 1 TL Backpulver

  • 1 TL Natron

  • 1 TL Zimt

  • ½ TL gemahlene Nelken

  • ½ TL Muskat oder Anis

  • 50 g gehackte Walnüsse oder Mandeln (optional)

  • 50 g Rosinen (optional)

Zubereitung:

  1. Backofen auf 170 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Kastenform einfetten oder mit Backpapier auslegen.

  2. Honig, Zucker, Eier und Öl in einer Schüssel cremig rühren.

  3. Abgekühlten Tee unter die Mischung geben.

  4. Mehl mit Backpulver, Natron und Gewürzen vermischen und nach und nach einarbeiten.

  5. Optional: Rosinen und Nüsse hinzufügen.

  6. Teig in die Form füllen und ca. 55–65 Minuten backen (Stäbchenprobe).

  7. Vor dem Anschneiden vollständig auskühlen lassen. Nach 1–2 Tagen Durchziehen schmeckt er besonders aromatisch.