Assyrischer Rat baut Brücken der Verständigung in Israel

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Eine Woche des Dialogs, der Erinnerung und der Hoffnung: Der Assyrian Supreme Council stärkt in Jerusalem die Beziehungen zwischen Assyrern, Israelis und anderen Minderheiten im Nahen Osten.

Jerusalem – Der Assyrian Supreme Council blickt auf eine bemerkenswerte Woche in Israel zurück. Vom 24. bis 31. Oktober 2025 trafen sich in Jerusalem Vertreter aus Australien, Deutschland und Israel zu einer Reihe von Begegnungen, die dem Dialog, dem Gedenken und der kulturellen Verbundenheit gewidmet waren. Ziel war es, Brücken zwischen Assyrern, Israelis, Drusen, Alawiten und Kurden zu bauen – Gemeinschaften, die durch Geschichte, Sprache und eine gemeinsame Vision eines friedlichen Nahen Ostens verbunden sind.

Unter der Leitung von Remon Lazar, dem Vorsitzenden des Assyrian Supreme Council aus Australien, sowie Matthias Becer, dem Repräsentanten des deutschen Zweigs, stand die Woche im Zeichen des Austauschs und der Zusammenarbeit.

Zwei Männer Hand in Hand

Gemeinsame Geschichte, gemeinsame Sprache

Besonders bewegend war das Zusammenspiel von assyrischen Juden und assyrischen Christen, die ihr gemeinsames kulturelles Erbe feierten. Beide Gruppen sprechen „Lishana Didan – unsere Zunge“, eine alte aramäische Sprache, die bis heute Identität und Einheit symbolisiert – über Religions- und Landesgrenzen hinweg.

Minderheitenkonferenz als Meilenstein

Ein Höhepunkt der Woche war die Teilnahme an der Konferenz der Minderheiten im Nahen Osten am 27. Oktober, organisiert von dem israelischen Politikwissenschaftler Dr. Edy Cohen. Dort trat die assyrische Delegation gemeinsam mit Vertretern der Alawiten, Drusen und Kurden auf.
In einer Zeit, in der die Region von Konflikten geprägt ist, setzten die Teilnehmer ein deutliches Zeichen: ein Bekenntnis zu Frieden, gegenseitigem Respekt und dem Schutz der Rechte von Minderheiten.

Im Anschluss an die Konferenz vertiefte die Delegation ihre Kontakte zu alawitischen und drusischen Führern aus den Vereinigten Staaten – ein Schritt hin zu neuen Allianzen für Demokratie, Toleranz und Koexistenz im Nahen Osten.

Menschen vor einem Kriegsflugzeug
 

Gedenken und Solidarität

Am 28. Oktober besuchte die Delegation die Gedenkstätte für die Opfer des Nova-Festivals, um den Opfern der Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023 zu gedenken. In bewegenden Momenten drückten die Vertreter ihr tiefes Mitgefühl und ihre Solidarität mit den Angehörigen aus – ein starkes Zeichen interkultureller Verbundenheit in Zeiten der Trauer.

Ebenfalls geehrt wurde der assyrische Kampfpilot Munir Redfa, der 1966 im Rahmen der israelischen Operation Diamond ein irakisches Kampfflugzeug nach Israel überführte – ein Akt, der bis heute als Symbol für Mut und die besondere Beziehung zwischen Assyrern und Israel gilt.

Dialog in der Knesset

Am 29. Oktober empfing die Knesset die assyrische Delegation zu Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der Likud-Partei. Im Mittelpunkt standen Möglichkeiten, wie Israel und die Assyrische Nationalbewegung künftig zusammenarbeiten können – insbesondere in Fragen des Friedens, der Sicherheit und der Stärkung von Minderheitenrechten.

Eine Vision für die Zukunft

Zum Abschluss der Woche zog der Assyrian Supreme Council eine positive Bilanz: Die historischen Bande zu Israel wurden nicht nur vertieft, sondern auch in einen größeren Kontext regionaler Verständigung gestellt.
Der Rat sieht seine Mission darin, über Grenzen, Glaubensrichtungen und Generationen hinweg Brücken zu schlagen – für eine friedliche, freiheitliche und demokratische Zukunft des Nahen Ostens.

Diese Initiative des Assyrian Supreme Council zeigt, wie viel Kraft im Dialog zwischen Minderheiten steckt – und wie alte Verbindungen zwischen Völkern neue Hoffnung in eine oft zerrissene Region bringen können.