Deutsche Bruderschaft, in der jüdische Mitglieder angegriffen wurden, hat rechtsextreme Verbindungen

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Deutsche Regierungsvertreter sagten, eine Universitätsbruderschaft, in der ein jüdisches Mitglied angegriffen und mit Münzen beworfen wurde, habe Verbindungen zu rechtsextremen Bewegungen.

Das Innenministerium des westdeutschen Bundeslandes Baden-Württemberg hat am Dienstag seine Erkenntnisse über einen Überfall im August auf die Burschenschaft Normannia in Heidelberg, dem Sitz der ältesten Universität Deutschlands, veröffentlicht. Die Burschenschaft hat die Aktivitäten in ihrem Haus bis zum Abschluss einer Untersuchung eingestellt.

Nach Angaben des Ministeriums ist die 1890 gegründete Fraternität mit der Identitätsbewegung verbunden, einer rechtsextremen politischen Bewegung, die in vielen europäischen Ländern aktiv ist.

Das Ministerium begann mit der Untersuchung der Bruderschaft, nachdem sich ein 25 Jahre altes Mitglied bei der Polizei beschwert hatte, dass er im Haus der Bruderschaft von mehreren jungen Männern angegriffen wurde, die ihn mit Gürteln auspeitschten und ihm Münzen ins Gesicht warfen, nachdem sie erfahren hatten, dass er Jude war. Einige der Schueler seien von ausserhalb Hidelbergs zu Besuch gewesen, berichtete die Rhein-Neckar-Zeitung.

Der Burschenschaftsvorsitzende Gunnar Heydrich hatte im vergangenen Monat in einer Erklaerung bestritten, dass sein Gremium rechtsextremistisch oder antisemitisch eingestellt sei.

„Die Burschenschaft Normannia arbeitet uneingeschränkt mit den Behörden zusammen, deren Ermittlungen nicht gegen die Burschenschaft Normannia, sondern gegen einzelne Personen gerichtet sind“, schrieb er. „Sollten sich die Anschuldigungen gegen eines ihrer Mitglieder als begründet erweisen, wird die Bruderschaft Normannia auch intern entsprechende Schlussfolgerungen ziehen. Antisemitismus und gewalttätige Angriffe sind mit der Idee der Bruderschaft unvereinbar“.

 

© Foto: Heidelbergerin