Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden Brandenburg und der Landesverband West der Jüdischen Kultusgemeinden in Brandenburg haben dem Land ihre Unterstützung zur Verwirklichung des Synagogenbaus in Potsdam angeboten. Das Land nimmt das Angebot an und wird mit beiden Verbänden eine neue Vereinbarung zum Bau und Betrieb des Synagogen- und Gemeindezentrums erarbeiten.
Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle: „Ich bin dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden Brandenburg und dem Landesverband West der Jüdischen Kultusgemeinden in Brandenburg dankbar dafür, dass sie Verantwortung für den Synagogenbau in Potsdam übernehmen wollen. Damit bekommt das Projekt eine breite Unterstützung und Legitimation der Jüdinnen und Juden im Land Brandenburg. Zugleich wird damit der Zustand wiederhergestellt, der durch den Staatsvertrag aus dem Jahr 2005 angestrebt wurde: Die Mitverantwortung der jüdischen Gemeinschaft in Brandenburg für die Synagoge in Potsdam. Wir werden in den kommenden Wochen mit beiden Landesverbänden – in denen sowohl die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam als auch die Synagogengemeinde Potsdam Mitglied sind – eine neue Vereinbarung erarbeiten. Das Ziel bleibt: Die Einweihung der Synagoge im Jahr 2023“, so Ministerin Schüle. „Im 30. Jahr der Wiedergründung der ersten jüdischen Gemeinden im Land Brandenburg haben die Jüdinnen und Juden einen Anspruch auf ein religiöses und kulturelles Zentrum im Herzen der Landeshauptstadt. Insbesondere viele ältere Gemeindemitglieder sehnen sich nach langem Warten danach, die Fertigstellung ihrer Synagoge erleben zu können. Mir ist und bleibt besonders wichtig: Wir bauen die Synagoge für die Jüdinnen und Juden in unserem Land. Sie ist zentrales Symbol des wiederentstandenen jüdischen Lebens in Brandenburg und soll sichtbare Heimstatt für die gesamte jüdische Gemeinschaft in Brandenburg sein.“
Die Landesregierung stellt das Grundstück in der Potsdamer Schloßstraße 1 sowie 8 Millionen Euro bereit, damit dort ein Synagogen- und Gemeindezentrum entstehen kann. Grundlage des Baus ist der Vorentwurf des Berliner Architekten Jost Haberland. Die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam hatte am 05. Juni 2020 die Vereinbarung vom 07. November 2018 zum Bau der Synagoge mit dem Land und der Synagogengemeinde Potsdam gekündigt. Am 09. Juni 2020 hatte das Land seinerseits den Vertrag gekündigt, da die ursprüngliche Zielsetzung, die Synagoge zusammen mit den beiden Gemeinden zu bauen, nicht mehr erreicht werden konnte.