Jüdische Gemeinde Hamburg bekommt Grundstück der Bornplatzsynagoge zurück

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Heute steht ein gemeinsamer Antrag von SPD, Grünen, CDU und Linken zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge auf der Tagesordnung der Hamburgischen Bürgerschaft.

 

Heute tagt das Plenum der Hamburgischen Bürgerschaft. Dabei sprechen die Abgeordneten unter anderem über einen interfraktionellen Antrag von SPD, Grünen, CDU und Linken, der sich u.a. für die Rückgabe des Standortes der zukünftigen Bornplatzsynagoge an die jüdische Gemeinde ausspricht.

Aktuell finden auf dem Joseph-Carlebach-Platz archäologische Grabungen statt, die notwendig sind, um den geplanten Architektur-Wettbewerb zur Gestaltung der Bornplatzsynagoge vorzubereiten. Bürgerschaft und Hamburger Senat unterstützen den Wiederaufbau der 1939 von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge.

 

In einem symbolischen Akt übergaben die Fraktionsspitzen von SPD, Grünen, CDU und Linken das Grundstück an die Jüdische Gemeinde zurück. Dafür wurde die Kopie eines Nazi-Dokuments, das die Zerstörung angeordnet hatte, von den Politikern zerschnitten.

© Armin Levy
Die Hamburgische Bürgerschaft stimmte später einstimmig dem interfraktionellen Antrag zur Rückgabe des Grundstücks zu. Vertreter aller Parteien bezeichneten diesen Schritt, mit dem der Grundstein für den Wiederaufbau gelegt wurde, als historisch und längst überfällig, 83 Jahre nachdem die Nazis die Bornplatzsynagoge enteignet und zwangsabgerissen haben.
Eine vor einem Jahr vom Hamburger Senat und der jüdischen Gemeinde vorgestellte Machbarkeitsstudie kam zu dem Schluss, dass ein Wiederaufbau möglich ist. Seit Anfang des Monats forscht das Archäologische Museum auf dem Joseph-Carlebach-Platz nach Überresten der alten Bornplatrzsynagoge. Denkbar ist auch, dass Teile der jetzt freigelegten Fundamente und Baureste in das neue Bauwerk integriert werden. Hier soll der Architekturettbewerb mögliche Lösungen biten, der noch in diesem Jahr beginnen soll.
© Hamburgische Bürgerschaft / Michael Zapf
© Hamburgische Bürgerschaft / Michael Zapf