Deniz Utlu nominiert für den Bayerischen Buchpreis 2023

Vaters Meer
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Deniz Utlu ist mit seinem Roman Vaters Meer in der Kategorie Belletristik für den Bayerischen Buchpreis 2023 nominiert.

In der Jurybegründung von Marie Schoeß heißt es: »Deniz Utlu schlüpft in diesem Roman in die Haut eines Sohnes, der sich auf die Suche nach seinem verstorbenen Vater macht und dabei vor allem eines entdeckt: die Kraft des Erzählens. Einmal erkannt, dass Erinnerungen formbar sind, macht sich dieser Sohn ans Werk und schreibt seine persönliche Version der Familiengeschichte. Im Gepäck: ein großes Gespür für Mehrsprachigkeit, die Lust aufs Spiel mit verschiedenen Erzähltraditionen und offene Augen für die Wärme des eigenen Zuhauses.«

Der Bayerische Buchpreis wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern mit Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei veranstaltet. Gefördert wird er von der Bayerischen Staatskanzlei und unterstützt von Bayern 2 als Medienpartner, von der ZEIT Verlagsgruppe, der Bayerischen Sparkassenstiftung sowie dem Verein zur Leseförderung. Die Preisträger:innen erhalten jeweils 10.000 Euro sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan. Die Jury besteht in diesem Jahr aus Andreas Platthaus (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Marie Schoeß (Bayerischer Rundfunk) und Cornelius Pollmer (Süddeutsche Zeitung). Die Auszeichnung wird am 7. November 2023 ab 20.05 Uhr in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz vergeben, die Jury-Diskussion und -Entscheidung findet dabei live auf der Bühne statt. Die Veranstaltung wird im Radio auf Bayern 2 übertragen.

Der nominierte Roman

Als Yunus gerade einmal dreizehn Jahre alt ist, erleidet sein Vater Zeki zwei Schlaganfälle und ist fortan fast vollständig gelähmt. Er kann nur noch über Augenbewegungen kommunizieren. Und während Yunus zumindest vordergründig eine ganz normale Jugend verbringt und die erste Liebe erlebt, pflegt Yunus’ Mutter den Vater – erst im Heim, dann zu Hause. Erst zehn Jahre später, nach Zekis Tod, beginnt Yunus, sich zu erinnern: an Erlebnisse und Gespräche mit dem Vater, an Geschichten über Zekis Kindheit in der Türkei und den Militärputsch, über seine Reise auf einem Frachtschiff, die ihn schließlich nach Deutschland brachte.
In seinem neuen Roman Vaters Meer zeichnet Deniz Utlu das Porträt eines Mannes, der mit lauter Stimme lachte oder auf Arabisch fluchte. Er erzählt von tragischen Schicksalsschlägen, vom vollkommenen Verlust der Sprache – und dem Versuch, Worte dafür zu finden.