Hoher Besuch bei Chabad Lubawitch Hamburg e. V. Niels Annen(SPD) , Staatsminister im Auswärtigen Amt, gab sich die Ehre. Geboren in Hamburg-Eimsbüttel, studierte Niels Annen zunächst in Hamburg und Madrid, bevor er 2001 Bundesvorsitzender der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Jusos) in der SPD wurde. Danach folgte seine Mitgliedschaft im SPD-Parteivorstand und auch die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag. Seit 2018 ist er nun Staatsminister im Auswärtigen Amt. Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Niels Annen gestern sowohl Chabad Lubawitch Hamburg e.V. als auch das Rabbinerseminar „Or Jonathan“ und wir von Raawi waren dabei:
Raawi: Sie reisen normalerweise beruflich sehr viel. Was bedeutet es Ihnen, nach Hamburg zurückzukommen?
Niels Annen: Für mich bedeutet es sehr viel, nach Hause zu kommen. Aber durch die Corona – Pandemie reise ich im Moment nicht so viel und nutze daher nur Telefon- und Videokonferenzen. Aber ich freue mich immer, wenn ich die Gelegenheit habe, hier am Bahnhof auszusteigen und am Flughafen hoffentlich auch bald wieder.
Was gefällt Ihnen an Hamburg am besten?
Wie viel Zeit haben Sie? Ich bin ja nicht neutral, aber ich finde es schon eine ganz besondere Stadt. Wir haben eine offene internationale Tradition. Das ist vielleicht auch in bisschen das Merkmal als Hafen- und Handelsstadt. Wir haben viele ziemlich durchmischte Quartiere und kämpfen darum, dass das auch so bleibt. Deshalb investieren wir darin, dass wir vernünftige und bezahlbare Mieten erreichen. Das ist nicht einfach in einer so attraktiven Großstadt. Wir versuchen, es familienfreundlich hinzubekommen und ich finde, das merkt man auch ein bisschen. Außerdem ist Hamburg eine grüne Stadt. Das ist schon eine schöne Sache.
Wie hat sich die Entwicklung des jüdischen Lebens in Hamburg verändert?
Es hat sich ja sehr positiv verändert. Wenn man die Bilder sieht aus der Zeit vor der Nazi Diktatur, ist wirklich ein großer Teil des Lebens, was auch Hamburg kulturell beeinflusst hat, einfach ausgelöscht worden. Dass wir heute wieder eine lebendige jüdische Gemeinde haben, die selbstverständlich das Leben hier auch mitprägt, ist nicht nur ein großes Geschenk, sondern einfach eine Entwicklung, die großartig ist und die wir unterstützen, wo wir können.
© Fotos: Armin Levy