Schleswig-Holstein hat einen neuen Antisemitismusbeauftragen: Dr. Gerhard Ulrich

Landesbischof Dr. Gerhard Ulrich | © Nordkirche / Sönke Dwenger
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Altbischof Ulrich wird Beauftragter für jüdisches Leben

Der ehemaliger Landesbischof Gerhard Ulrich hat einen neuen Posten. Das Raawi-Redaktionsteam wünscht viel Erfolg für die Aufgaben als Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Schleswig-Holstein.

 

Zur Person

Gerhard Ulrich ist gebürtiger Hamburger. Vor seinem Theologiestudium studierte er unter anderem Theaterwissenschaft und war am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater. Er wurde später Pastor in Barsbüttel (bei Hamburg), in Hamburg-Wellingsbüttel, Direktor des Predigerseminars in Preetz (bei Kiel) und Propst im Kirchenkreis Angeln an der Schlei. 2008 wurde er zum Schleswiger Bischof gewählt, von 2013 bis 2019 war er Landesbischof der Nordkirche.

Gerhard Ulrich wurde am 9. März 1951 in Hamburg geboren. Er wuchs in Hamburg-Rahlstedt auf. Nach dem Abitur am Gymnasium Rahlstedt leistete er von 1971 bis 1972 den Wehrdienst. Gerhard Ulrich studierte zunächst Germanistik, Theaterwissenschaften und Schauspielkunst. 1974 wechselte er zum Studium der Evangelischen Theologie, das er an der Universität Hamburg absolvierte.

 

Vikariat und erste Pfarrstelle

Von 1979 bis 1981 war Gerhard Ulrich Vikar in Preetz. 1981 wurde er im Dom zu Lübeck von Bischof Ulrich Wilckens ordiniert. Danach war er zunächst Pfarrverwalter in Barsbüttel im Kirchenkreis Stormarn. Von 1983 bis 1986 hatte er ein Pfarramt in Hamburg-Wellingsbüttel inne. 1987 übernahm Gerhard Ulrich die Aufgabe eines hauptamtlichen Mentors zur Ausbildung von Vikarinnen und Vikaren in der Region Schleswig. 1991 wurde er Direktor des Prediger- und Studienseminars der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preetz.

 

Propst in Angeln

Gerhard Ulrich war von 1996 bis 2008 Propst des Kirchenkreises Angeln mit Sitz in Kappeln und ab 2003 auch Mitglied der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche.

 

Wahl zum Bischof

Am 12. Juli 2008 wählte ihn die Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Bischof des neuen Sprengels Schleswig und Holstein in der Nachfolge von Bischof Dr. Hans Christian Knuth. Sein Amt als Bischof trat er am 1. Oktober 2008 an.

Bischof Ulrich wurde im Jahr 2009 zum Vorsitzenden der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche und zum Vorsitzenden der gemeinsamen Kirchenleitung der drei evangelischen Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg, Pommern gewählt. Aus diesem Grund hatte er bis zu seiner Wahl zum Landesbischof der Nordkirche im Jahr 2013 seinen Arbeitsschwerpunkt in das Nordelbische Kirchenamt bzw. Landeskirchenamt nach Kiel verlegt.

 

Wahl zum Landesbischof

Gerhard Ulrich wurde im Februar 2013 von der Landessynode der Nordkirche zum Landesbischof gewählt. Dieses Amt übte er seit Juni 2013 aus. Seine Predigtstätten waren der Dom zu Schwerin und der Dom zu Lübeck.

Im November 2011 wurde Gerhard Ulrich zum Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) gewählt und hatte dieses Amt bis November 2018 inne. Am 1. Februar 2019 wurde ihm von der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Ehrendoktorwürde Dr. h.c. verliehen.

Am 9. März 2019 wurde Dr. Gerhard Ulrich im Dom zu Schwerin von seinem Amt als erster Landesbischof der Nordkirche entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet.

Gerhard Ulrich ist seit 1982 verheiratet mit Cornelia Ulrich, geb. Bobert, und ist Vater von vier erwachsenen Söhnen.

 

Quelle: Nordkirche

Foto: Landesbischof Dr. Gerhard Ulrich | © Nordkirche / Sönke Dwenger