Der historische jüdische Friedhof auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg wird im kommenden Jahr umfangreich saniert. Für die Restaurierung der Trauerhalle und der Außenanlage stellt die Stadt Hamburg 1,5 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsprogramm zur Verfügung, wie der Senat am Mittwoch mitteilte. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 4,9 Millionen Euro, an denen sich der Bund entsprechend beteiligt.
Der jüdische Friedhof wurde 1883 eröffnet und ist seit dieser Zeit mit Ausnahme der Jahre 1943-1945 in Betrieb. Die zum Friedhof gehörende Trauerhalle wurde von dem Architekten Friedrich Wilhelm August Pieper im neoromanischen Stil erbaut. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf: Die Mauern seien stark durchfeuchtet und schon jetzt zeigten sich Schäden an der Fassade sowie im Inneren der Trauerhalle.
Dort sollen im Juli 2021 die Bauarbeiten beginnen: Die Trauerhalle bekommt ein neues Entwässerungskonzept sowie neue Wasserrohre. Auch die Heizung muss erneuert werden. Mittel- bis langfristig soll die Friedhofssynagoge wiederhergestellt, die Digitalisierung des Friedhofs vorangetrieben sowie ein Informationscenter gebaut werden. Auch die Außenanlage soll umfassend umgestaltet werden. Die Fertigstellung ist für Mitte 2023 geplant.
„Es ist dem Senat ein besonderes Anliegen, das historische Erbe des jüdischen Friedhofes an der Ilandkoppel zu bewahren und denkmalgerecht zu sanieren“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Neben dem Wiederaufbau der Bornplatz-Synagoge sei der Erhalt des jüdischen Friedhofs von ganz besonderer Wichtigkeit für die Entwicklung eines vielfältigen jüdischen Lebens in Hamburg.
Foto: ©Armin Levy | Raawi Jüdisches Magazin
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