DIE TORA MÖCHTE DIE NATUR SAUBER BEHALTEN

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„Zu vernichten habet Ihr alle Orte oder Stellen, wo die Völker, die Ihr vertreiben solltet, deren Götter gedient haben: auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter welchen belaubten Baum auch immer“ (Dew. 12:2).

Raschi erklärt hier zu den Worten „alle Orte, an denen die Völker ihren Götzen dienten“: „was sollten wir dort vernichten? Die Götzen, die auf den Bergen sind“.

Wenn man den Passuk wortwörtlich liest, steht dort, dass man alle Orte, wo die Völker ihren Göttern gedient haben, vernichten sollte. Raschi ändert dieses in eine Anordnung, dass die Götter, die sich auf den Bergen  befinden (oder an allen anderen Orten) zu vernichten seien. Weshalb macht Raschi dieses? Hätten wir es sonst anders verstanden?

Die Antwort lautet, dass wir die Erde nicht vernichten können. Du kannst etwas, was auf der Erde erreichtet wurde, vernichten, aber keinen geographischen Ort. Wie sollten wir Täler vernichten? Deshalb sagt Raschi, dass wir den Passuk anders lesen sollten. Raschi verbindet hierzu die ersten Wörter des Passuk: „zu vernichten habet Ihr“ mit den letzten Wörtern des Passuk „deren Götzen auf hohen Bergen“ Er lässt die dazwischen befindlichen Wörter das sein, was sie sind.

Die Thora beschützt die Natur und möchte diese nicht zerstören. Es handelt sich nur um den abscheulichen Götzendienst und Götzenanbetung. 

 

Author: © Oberrabbiner Raphael Evers | Raawi Jüdisches Magazin