Rabbiner nach Angriff auf Synagoge in Essen – „ Zum Glück bestand das Fenster aus Panzerglas“

Polizei vor der Synagoge in Hamburg
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Nach dem Anschlag auf einen jüdischen Studenten in Hamburg vor gut zwei Monaten wurde nun erneut eine Synagoge angegriffen. Am Freitag Mittag warf ein bisher unbekannter Mann einen schweren  Stein auf das Fenster der Synagoge in Essen.

Rabbiner Shmuel Aaronow, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Essen, befand sich zu der Zeit in der Synagoge. Gegenüber Raawi – Jüdisches Magazin schildert er den Vorfall wie folgt:

„Ich war im Raum neben der Synagoge um die Synagoge und die Gebetsbüchern für den Schabbat vorbereiten, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte. Zuerst dachte ich, dass es einen Unfall auf der Straße gegeben hatte. Ich habe nach draußen geschaut und gesehen, dass das ganze Fenster kaputt ist. Ich sah einen Riss im Fenster. Zum Glück bestand es aus Panzerglas. Die Sicherheitskräfte sahen dann die Videoaufnahmen durch. Dabei fanden wir heraus, dass vor einer Woche bereits schon einmal ein Stein auf das Fenster der Synagoge geworfen wurde. Ebenfalls von demselben Mann.“

Nach Angaben der Polizei Essen wurde der Täter, ein 37-jähriger Iraner, am 24.11. festgenommen. Die Beamten trafen den Mann an seiner Wohnanschrift an und nahmen ihn vorläufig fest. In seiner Vernehmung räumte er die Taten ein, ohne jedoch ein Tatmotiv zu nennen. In seiner Wohnung entdeckten die Beamten zudem die Tatkleidung.

Seit dem Anschlag fühlt sich Rabbiner Aaronow, der seit 8 Jahren in Essen wohnt, unbehaglich.

Er wünscht sich für sich und seine Gemeinde mehr Schutz durch die Polizei. Der Zentralratspräsident Josef Schuster betonte am Montag:

„Wir dürfen uns an solche Anschläge als traurige Realität nicht gewöhnen.“