#Digitalisierung: Digitales Bildungsprogramm TechUcation@school gestartet

Lesezeit: 4 Minuten

Digitale Bildung an Schulen ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Die Hamburger Schulbehörde hat deswegen in Kooperation mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und der Otto Group das digitale Bildungsprogramm „TechUcation@school“ für Lehrkräfte entwickelt. Es steht allen Lehrkräften in Hamburg zur Verfügung. In kleinen Lerneinheiten mit kurzen Erklärvideos und zusätzlichem Material für Lehrkräfte bietet TechUcation@school Fakten und Hintergründe zur Digitalisierung als niedrigschwelliges Fortbildungsangebot. Ziel ist, die Herausforderungen der Digitalisierung in den Unterricht zu integrieren und sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler für die digitale Zukunft fit zu machen.

Techucation@school

Bildungssenator Ties Rabe: „Es gibt immer mehr Berufe, bei denen Digitalisierung eine Rolle spielt. Auch dort, wo man es bisher nicht vermutet, wie zum Beispiel in einer Bäckerei, geht es für Auszubildende zunehmend darum zu lernen, wie man Maschinen programmiert und Arbeitsschritte digitalisiert. Überdies wird der kompetente Umgang mit digitalen Geräten generell inzwischen in jedem Beruf vorausgesetzt. Es ist also enorm wichtig, dass wir Schülerinnen und Schüler für die digitalisierte Berufswelt fit machen. Dazu müssen auch unsere Lehrerinnen und Lehrer über ein ausreichendes Verständnis verfügen. Programme wie TechUcation@school schaffen die Grundlagen dafür. Ich freue mich darüber, dass das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung mit der Otto Group einen starken Partner gewinnen konnten, der neben der theoretischen Sicht vor allem den praktischen Blick eines Unternehmens auf die Digitalisierung einbringt.“

Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group: „Wir alle können die Digitalisierung nur dann aktiv gestalten, wenn wir ihre Grundlagen verstehen. Lehrkräfte sind Multiplikatoren in unserer Gesellschaft. Alleine an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland gibt es über 800.000 Lehrkräfte, die in Vollzeit oder Teilzeit unsere Kinder ausbilden. Mit einem guten digitalen Grundverständnis, das sie unseren Kindern mitgeben, können sie somit auch erheblichen Einfluss auf die Gestaltung unserer Zukunft nehmen. Aus diesem Grunde haben wir uns gemeinsam mit der Hamburger Schulbehörde und dem Landesinstitut für Lehrerbildung Hamburg dafür entschieden, das in unserem Unternehmen ursprünglich für die Fortbildung unserer Mitarbeiter entwickelte Programm TechUcation auf die Zielgruppe der Lehrkräfte zu übertragen. Mit dem Programm TechUcation@school möchte die Otto Group einen Beitrag zur positiven Gestaltung der Zukunft und einer digitalen Gesellschaft leisten.“

Bei TechUcation@school geht es darum, allen Lehrkräften ein grundlegendes Digitalisierungs- und Technologieverständnis niedrigschwellig zugänglich zu machen. Das Angebot vermittelt über kurze fünf- bis fünfzehnminütige Erklärvideos Grundlagenwissen. Die Videos sollen neugierig machen und die Bereitwilligkeit erhöhen, sich vertiefend mit digitalen Medien auseinanderzusetzen. Alle Videos sind ähnlich aufgebaut und in drei Teile gegliedert. Im ersten geht es um Grundlagenwissen, im zweiten um die gesellschaftliche Relevanz und Bezüge zur Arbeitswelt und im dritten Teil dann um die Einordnung in den schulischen und pädagogischen Kontext. Jedes Video umfasst mehrere Sequenzen, die jeweils durch eine kurze und schnell zu bearbeitende Fragestellung unterbrochen werden. Erst wenn die Frage mit einem Klick beantwortet wird, wird das Video fortgesetzt. Ziel ist es, den Lehrkräften ein tieferes Verständnis von der Digitalisierung zu vermitteln und ihren Einfluss im Rahmen künftiger beruflicher Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler zu verdeutlichen.

Die Videos behandeln unter anderem folgende Themen:

  • Irrtümer der Digitalisierung
  • Was ist die Cloud?
  • Wie funktioniert WLAN?
  • Was ist das Internet?
  • Digitale Bezahlmethoden
  • Veränderung der Kommunikation
  • Phänomen InfluencerIn
  • Digitale Fürsorge
  • Führung auf Distanz
  • Psychische Gesundheit

Mit dem freiwilligen Informationsangebot sollen möglichst viele Lehrkräfte erreicht werden. Das Anschauen der Erklärvideos ist an keine Verpflichtung gekoppelt und geschieht anonym, das heißt, es werden keine Ergebnisse aufgezeichnet oder ausgewertet. Das Angebot wird durch Textdokumente mit den gesprochenen Texten, zusätzlichem weiterführenden Informationsmaterial und Links zur vertiefenden Recherche ergänzt. Alle Videos und Materialien werden über die Lernplattform LMS – lernen Hamburg bereitgestellt und sind so individuell und jederzeit von allen Hamburger Lehrkräften abrufbar. Das gesamte Programm basiert auf der Lernplattform Moodle und ist für alle Lehrkräfte frei zugänglich. Es kann selbst organisiert und im eigenen Tempo durchschritten werden.

TechUcation@school ist eine Weiterentwicklung des Lernprogramms TechUcation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Otto Group in Hamburg. Seit 2019 wurden mehr als 20.000 Mitarbeiter in 28 Konzernfirmen weltweit mit den Herausforderungen der Digitalisierung in ihrem Arbeitsalltag vertraut gemacht. Frei zugänglich und selbst organisiert können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Programm selbstbestimmt lernen und so Verantwortung für die eigene Zukunftsfähigkeit und die des Unternehmens übernehmen. Damit sichert die Otto Group den Zugang der eigenen Mitarbeiter zu digitaler Bildung und ihre weitere Attraktivität sowohl für das eigene Unternehmen als auch für den externen Arbeitsmarkt.

Hamburg wird mit dem Einsatz des digitalen Lernprogramms TechUcation@school zum Vorreiter im Bereich der digitalen Weiterbildung für Lehrkräfte. Die Kooperation zwischen Wirtschaft und Schulbehörde hinsichtlich der abgestimmten digitalen Inhalte des Programms ist bisher einzigartig. Das Modellprogramm ist auf andere Bundesländer übertragbar. Die angestrebte Fortführung der Initiative in einer neu gegründeten gemeinnützigen GmbH unterstreicht den langfristigen Aspekt und bildet gleichzeitig die Möglichkeit für weitere Kooperationen mit gesellschaftlichen Akteuren.