Die Erinnerungskultur und Gedenkpolitik sind ein fester Bestandteil der heutigen Bundesrepublik Deutschland. An Gedenktagen und in unzähligen Gedenk- und Erinnerungsorten werden die Verbrechen des Nationalsozialismus und der Zivilisationsbruch der Schoa thematisiert. Besuche von ehemaligen Konzentrationslagern werden im Schulcurriculum aufgenommen und Deutschland bekennt sich unmissverständlich zu seiner historischen Verantwortung.
Außerdem bilden unzählige lokale und regionale Bürgerinitiativen und Vereine ein festes Netzwerk, welches sich aktiv gegen das Vergessen engagiert. Dennoch steht die Frage, wie in Anbetracht großer Herausforderungen unserer Zeit in einer pluralen Gesellschaft erinnert werden kann und was keinen adäquaten Eingang in den Erinnerungsdiskurs findet. Es ist vor allem wichtig, die Vielfalt und Komplexität dieses Themas aufzuzeigen, aktuelle Debatten aufzunehmen und tiefgreifende Einblicke zu gewährleisten.
Somit soll in die Auseinandersetzung mit der Schoa getreten und in sechs Schwerpunkt-Panels mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Praxis diskutiert werden.
In den sechs prominent besetzten Podiumsdiskussionen geht es um Themen wie die »Transgenerationelle Erinnerung in der postmigrantischen Gesellschaft«, »Holocaust-Education im Wandel«, »Jüdische Perspektiven auf Erinnerung und Gedenken« und »Zukunft der Erinnerungspolitik in Deutschland« Die Konferenz eröffnet Teilnehmern die Möglichkeit, eine jüdische Perspektive in den gegenwärtigen Erinnerungsdiskurs
Zu den Panel-Teilnehmern und Rednern zählen unter anderem Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden, weitere Vertreter der Organisation, Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien (Bündnis 90/Die Grünen), Militärbundesrabbiner Zsolt Balla, Deborah Hartmann, die Leiterin der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Rüdiger Mahlo von der Claims Conference, Friedrich Enders, der die Video-Plattform Tik Tok vertritt, und der Geschichtsprofessor Habbo Knoch.