Noch bis zum 9. Juni ist das Jüdische Museum Berlin (JMB) mit der neuen mobilen Ausstellung auf Niedersachsen-Tournee: Jeweils zwei ausgebildete Vermittler fahren mit dem Tourbus drei verschiedene Oberschulen an. Station machen sie in Wurster Nordseeküste, Freiburg/Elbe und Dahlenburg. Nach der Ankunft in der Schule laden die Vermittler*innen gemeinsam mit den Schüler*innen die Kisten mit Exponaten, Tafeln mit Erklärtexten, Vitrine, Tablets und Bildschirm und methodischen Werkzeugen wie Abstimmungskarten aus dem Tourbus aus. Dann setzen sich die Jugendlichen, die siebten bis zehnten Klassen angehören, in ihrer jeweiligen Lerngruppe mit jüdischer Geschichte und Gegenwart aus jüdischer Perspektive in einer dreistündigen Unterrichtseinheit auseinander. Das Material ist in die Themenfelder „Worte & Sprachen“, „Rituale & Feste“, „Orte & Migration“, „Liebe & Sexualität“, „Konflikte & Entscheidungen“, „Zivilisationsbruch“ und „Wer bin ich?“ gegliedert. Die Deutsche Bank Stiftung ist seit 2018 exklusive Förderin des on.tour-Programms.
Jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor er oder sie die Schule beendet hat
, wünscht sich Hetty Berg, seit 2020 als Direktorin des JMB im Amt. Um die Inhalte des Museums aber auch Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können, geht das JMB seit Juni 2007 deutschlandweit on.tour. Bis Ende 2022 hatte das mobile Museum alle 16 Bundesländer mehrfach bereist, bundesweit mehr als 600 weiterführende Schulen und andere Orte besucht und mit mehr als 76.000 Schülern gearbeitet.
2019 wurde dieses Bildungsprogramm weiterentwickelt und startete 2022 in Berlin und Brandenburg. Jetzt geht das neue JMB on.tour auch in den anderen Bundesländern auf Tournee
, sagt Hetty Berg. Darüber freue ich mich sehr. Schüler im ganzen Land eröffnet die mobile Ausstellung einen ganz anderen Blick auf die deutsche Geschichte und jüdische Kultur.
Die Deutsche Bank Stiftung unterstützt das on.tour-Programm schon seit sechs Jahren. Die on.tour-Programme vermitteln anschaulich jüdisches Leben und jüdische Kultur in Deutschland und bringen dieses Wissen direkt zu den Schülern in die Klassenräume. Das ist eine sinnvolle Ergänzung zum Schulunterricht und erreicht auch Kinder und Jugendliche, die bislang kaum mit den Themen in Berührung gekommen sind
, sagt Dr. Kristina Hasenpflug, Geschäftsführerin der Deutsche Bank Stiftung. Gerade deswegen fördern wir das Outreach-Programm: Wir möchten jungen Menschen neue Erfahrungsräume eröffnen und ihnen ermöglichen, sich mit dem kulturellen Leben auseinanderzusetzen.
©Foto: JMB Berlin