Paraschat Wajechi: Das Ende von Ja’akovs Leben

Lesezeit: 11 Minuten

Ja’akov faltete seine Arme gegeneinander

Weshalb wird das Versterben von Ja’akov wider gegeben? Ja’akov war der erste in der Geschichte, der vor seinem Tod sehr krank wurde. Awraham hatte um Altertum gebeten. Er konnte es nicht ertragen, dass man den Unterschied zwischen ihm und Jitzchak nicht sehen konnte. Jitzchak bat G“tt vor dem Versterben um Läuterung, um in der Künftigen Welt „clean“ ein zu treffen. Ja’akov bat G“tt um Krankheit vor dem Versterben. Wenn jemand plötzlich verstirbt, kann er der Frau und den Kindern nicht alle Anweisungen erteilen, die er als notwendig erachtet. Deshalb sollte jeder vor seinem Tod Zeit haben, um sich darauf vor zu bereiten. G“tt war einverstanden.

Beracha eines Tzaddiks

Weshalb wird Ja’akovs erste Beracha berichtet? Osnat gab Jossejf den Rat, seine Kinder zu Ja’akovs Sterbebett mit zu nehmen, denn eine Beracha eines Tzaddiks (ein Segen von einem heiligen Mann) ist mit einer Beracha von HaSchem (G’tt) gleich zu setzen. Jossejf nahm seine Kinder mit nach Goschen. Ja’akov erhielt die Nachricht, dass Jossejf auf dem Weg sei. Ja’akov riss sich zusammen und richtete sich in seinem Bett gerade auf. Ja’akov sprach zu Jossejf: „G“tt der Allmächtige erschien mir im Örtchen Lus in Kana’an (Israel). Er segnete mich und sprach zu mir: „ICH werde Dich fruchtbar machen und vermehren und Dir eine Versammlung von Völkern geben. Die zwei Söhne, die Dir in Ägypten geboren wurden, werden für MICH sein. Efraim und Menasche werden für MICH wie Ruben und Schimon sein“. Sie werden zu Stämmen werden und ein eigenes Stück Land in Israel bekommen. Obwohl sie keine Kinder von Ja’akov waren, wurden Efraim und Menasche doch zu Stammesvätern.

Ja’akov kreuzte seine Hände

Weshalb werden die übereinander gekreuzten Arme von Ja’akov vermerkt? Ja’akov spürte den Ru’ach Hakodesch (den heiligen Geist) von ihm weichen, als er die zwei Kinder von Jossejf, Efraim und Menasche, segnen wollte. Ja’akov sah voraus, dass götzenartige Könige aus ihnen hervor gehen würden und begriff, weshalb die Schechina (Gottes Gegenwart) sich verzogen hatte.

Ketuba mit Osnat

Er fragte Jossejf, wer die Kinder seien und fragte sich ab, wie es kam, dass sie keiner Beracha würdig wären? Wie könnten sie jemals Könige hervorbringen, die das Jüdische Volk zu Götzendienst verführen würden? Jossejf sagte, dass Efraim und Menasche gute Kinder seien. Sie waren aus einer koscheren Ehe geboren worden. Jossejf zeigte seinem Vater die Ketuba, den Ehevertrag, den er mit Osnat laut den Jüdischen Vorschriften geschlossen hatte. Ja’akov meinte, vielleicht kommt der Ru’ach HaKodesch zurück, wenn ich sie küsse und sie spüre.

Ja’akov hatte viel Thora gelernt

Ja’akovs Augen waren sehr schwach geworden. Er hatte viel Thora gelernt. Seine Augenlider fielen durchgehend nach unten. Er musste sie mit seinen Fingern hochschieben, um die Augen aufmachen zu können. Ja’akov küsste seine Enkelsöhne, die Jossejf inzwischen zwischen seinen Knien gesetzt hatte, aber der Ru’ach HaKodesch wollte jedoch nicht zurückkehren. Deshalb begann Ja’akov über allerlei andere Dinge zu sprechen. Er erzählte, dass er nicht gehofft hatte, Jossejf jemals wieder zu sehen, aber dass G“tt ihn jetzt selbst seine Enkelkinder sehen ließ. Das sei eine große Quelle der Freude.

Die Rückkehr der Schechina

Als Jossejf sah, dass Ja’akov seine Kinder, Efraim und Menasche, nicht segnen konnte, dawwente (bat) er zu G“tt, dass der Ru’ach HaKodesch zurückkehren möge. Die Tefillot (Gebete) der Kinder aus dem Stamm von Jossejf sind kräftig. Der Ru’ach HaKodesch kehrte schnell zurück. Jossejf platzierte Menasche, seinen ältesten Sohn, vor Ja’akovs rechte Hand und Efraim vor die linke Hand von Ja’akov. Er wollte, dass Ja’akov mit seiner rechten Hand den Ältesten und mit seiner linken Hand den Jüngeren segnen würde. Ja’akov kreuzte jedoch seine Arme, da er vorhersah, dass der Jüngere größer (also mächtiger), als der Ältere werden würde. Jehoschu’a, der das Jüdische Volk in das Land Israel hineinführen würde, würde vom Stamm Efraim abstammen.

Auch Jehoschu’a und Gide’on

Ja’akov segnete zuerst Jossejf und sagte zu ihm: „Der G“tt, für DEN meine Väter Awraham und Jitzchak so ihr Bestes getan haben, um SEINEN Wille zu erfüllen – der G“tt, der mich ab dem Augenblick, ab dem ich existiert habe, bis auf den heutigen Tag – beschützt hat, der Engel, der mich von allem Bösen erlöst hat, möge den Jungens eine Beracha geben. Durch sie wird mein Name und die Namen meiner Väter Awraham und Jitzchak genannt werden. Sie werden sich wie Fische in der Mitte des Landes vermehren“. Der Engel, über den Ja’akov sprach, war der Schutzengel von Esav. Ja’akov war G“tt dafür dankbar, dass er aus den Händen dieses Schutzengels gerettet worden war und auch aus den Händen von Lawan. Die Beracha für die Kinder, Efraim und Menasche, galt auch ihren Nachkommen Jehoschu’a und Gide’on (sowohl Jehoschu’a, wie Gide’on waren Engeln begegnet und wurden Jungeleute genannt). Durch sie werden die Namen von Awraham und Jitzchak genannt werden, da das Jüdische Volk auch schon mal Jossejf oder Efraim heißt.

Die Zusage der (Messianischen) Erlösung

Was bedeutet die Beracha mit den Fischen im Segen für Efraim und Menasche? Die Vermehrung wie Fische verweist auf die Tatsache, dass Fische sehr fruchtbar sind. Fische können meistens nicht gesehen werden und sind dem bösen Blick entzogen. Die Nachkommen von Jossejf würden sich zahlreich vermehren, da sie nicht durch böse Absichten aus dem Umfeld (daran) gehindert werden (das böse Auge oder der böse Blick). Jossejf hatte nicht dorthin schauen wollen, wohin er nicht hinsehen mochte. Die Frau von Potifar gab es für ihn einfach nicht. Deshalb wurde sein Stamm gegen den bösen Blick beschützt.

Beispiele in den Gola

Der Text der Beracha, mit dem Jüdische Eltern ihre Söhne Freitagabend segnen, lautet: „Möge G“tt Euch wie Efraim und Menasche werden lassen“. Efraim und Menasche sind unsere Beispiele und Vorbilder in den Gola (Exil), da sie die ersten Juden waren, die in der Gola geboren wurden und doch der Thora treu blieben. Trotz des Umfeldes hoffen wir, dass unsere Kinder die Jüdischen Normen und Werten beachten.

Mit Absicht

Jossejf warnte seinen Vater, dass dieser seine Hände falsch platziert hätte. Er ergriff die rechte Hand seines Vaters, um diese auf das Haupt des Ältesten zu legen. Ja’akov sagte Jossejf, dass er dieses mit Absicht tat. Er legte seine rechte Hand auf das Haupt von Efraim, obwohl dieser der jüngere war. Seine linke Hand legte er auf das Haupt von Menasche, obwohl dieser der erstgeborene war. Ja’akov erklärte seine Vorgehensweise. Von Menasche würde der Richter Gide’on abstammen, aber von Efraim kam Jehoschu’a, der die Juden in das Land Israel hineinführen würde. Er würde noch berühmter als Gide’on sein. Jehoschu’a würden die Sonne anhalten und sich so einen großen Namen erwerben.

Efraim war bescheiden und nicht arrogant

Efraim erhielt einen größeren Segen, als Menasche, da er bescheiden und nicht arrogant war. Letztendlich erhielt Efraim das Erstgeborenenrecht. Ja’akov weigerte sich, seine rechte Hand auf das Haupt von Menasche zu legen und sagte zu Jossejf, dass er wüsste, was er täte. Ja’akov wusste genau, was er tat. Ja’akov wusste durch den Ru’ach HaKodesch alles, was geschehen war und was künftig geschehen würde.  Auch Menasche würde zu einem großen Volk werden. Aber sein jüngerer Bruder Efraim würde größer und zahlreicher als er werden. Ja’akov’s Enkelkinder würden zu einer Menge von Völkern werden in Zwei Stämme. Ja’akov sagte: „Mit Euch wird sich das Volk Israel wie folgt segnen: möge G“tt Euch wie Efraim und Menasche werden lassen“.

Die Erlösung

Kurz vor der Sklaverei war Mutzuspruch erforderlich. Ja’akov versprach seinen Söhnen, dass G“tt mit ihnen sein würde und sie ins Land ihrer Vorfahren zurückbringen würde. Diejenigen, die sie aus Ägypten erlösen würden, würden die großen Thora-Gelehrten zwischen ihnen als Anführer einsetzen. Und er würde den Begriff: „Pakod Jifkod“ verwenden, wenn er sie befreien würde. Ja’akov versprach dass Jossejf als Belohnung für seine Beisetzung in Israel einen zusätzlichen Landstrich mehr, als seine Brüder erhalten würde. Dieses war die Stadt Schechem, wo Jossejf letztendlich begraben werden sollte.

Jossejf besaß einen besonderen Stellenwert

Ja’akov gab Joseef dieses Land über sein übliches Erbe hinaus als eine zusätzliche Geste. Ja’akov hatte diese Stadt von den Emoritern erobert, zu Zeiten als Ja’akov’s gesamte Familie bedroht wurde, nach dem Debakel von Schechem und Dina. Ja’akov hatte Schechem aus der Hand des Emoriten mit seinem Schwert und seinem Bogen erobert. Ja’akov erteilte Jossejf das Erstgeborenenrecht, um den Dienst im Tempel verrichten zu können. Ja’akov’s andere Söhne wurden auf Jossejf eifersüchtig, aber Ja’akov sagte, dass er noch genügend Berachot (Segnungen) vorrätig hätte, um jeden einzelnen zu segnen. Jossejf besaß doch einen besonderen Stellenwert, da er G“tt, mehr als alle anderen, fürchtete.

Maschi’ach

Weshalb wird Ja’akov’s letzte Beracha so ausführlich vermerkt? Danach versammelten sich alle Söhne, um die letzte Beracha ihres Vaters zu erhalten. Ja’akov wies seine Söhne an, sich zu säubern, so dass seine Beracha wirken würde. Er wollte, dass sie zusammenbleiben sollten und eine Einheit bilden. Nur dann würden sie der letztendlichen Erlösung durch den Maschi’ach würdig sein. Schließlich und letztendlich würden sie aus der ägyptischen Verbannung erlöst werden und mit erhobenem Haupte Ägypten verlassen.

die zehn verloren gegangenen Stämme

Am Ende der Geschichte würden sich die zehn verloren gegangenen Stämme mit den Juden aus den Stämmen Jehuda und Benjamin vereinen. Ja’akov wollte seinen Söhnen eigentlich das Datum der Ankunft des Maschi’ach offenbaren, aber da verließ die Schechina (Präsenz G’ttes) ihn, da G“tt nicht wollte, dass das Befreiungsdatum bekannt werden sollte. Man hätte voraussichtlich über die lange Dauer der Gola (Exil) in Verzweiflung geraten können.

HaSchem ist EINS

Ja’akov befürchtete, dass G“tt keine Segnung erteilen wollte, da eines der Kinder hierfür voraussichtlich nicht in Frage kam. Deshalb fragte er seine Söhne: „Wie weiß ich, dass Ihr alle zusammen vollständig zum Judentum mit einbezogen seid?“ Da riefen sie einstimmig: „Schema Jisra’ejl, HaSchem Elokejnu, HaSchem Echad, höre Ja’akov, G“tt ist unser G“tt, HaSchem ist EINS“. Ja’akov dankte G“tt und sagte nach diesem Glaubensbekenntnis: „Baruch Schejm Kevod Malchuto Le’olam Va’ed – gesegnet sei Sein Name, Dessen Königreich für die Ewigkeit ist“. Danach segnete Ja’akov seine Söhne.

Die Beisetzung in Israel

Ja’akov wurde ‚zu seinen Völkern hinzugefügt‘ (er starb). Er kam sofort in den Gan Eden (ins Paradies). Dort traf er seine Ahnen. Jossejf fiel auf das Gesicht seines Vaters. Er weinte wegen ihm und küsste ihn. Das ist auch, was HaSchem zu ihm gesagt hatte (Bereschit 46:4: „Jossejf wird (Dir) Deine Augen schließen“). Ja’akov wurde von ägyptischen Fachleuten einbalsamiert. Vierzig Tage lang wurden herrlich riechende Kräuter, Gewürze und Öle über ihn ausgeschüttet. Der Körper absorbierte dieses Öl. Auf diese Weise wurde der Körper länger gegen die Zersetzung geschützt. Die Einbalsamierung dauerte vierzig Tage. Jossejf und seine Brüder saßen Schiwwe und hielten die Trauerwoche ein. Sie zerrissen ihre Kleidung und streuten Asche auf ihre Häupter. Die Ägypter weinten siebzig Tage Ja’akov nach. Sie wurden sich bewusst, dass Ja’akov der Hungersnot ein Ende bereitet hatte.

Die Beisetzung von Ja’akov in Israel

Das Ausfuhrverbot wurde ausgesetzt

In Ägypten gab es ein Gesetz, das die Ausfuhr von Verstorbenen untersagte. Als die Trauerzeit vorüber war, sprach Jossejf die Minister vom Pharao an, um für ihm ein gutes Wort beim Pharao ein zu legen. Vater Ja’akow hatte ihn schwören lassen, dass Jossejf ihn in Israel zu beerdigen hätte. Vater Ja’akov hatte wortwörtlich gesagt: „Schau her, ich sterbe. Im Grab, das ich mir im Land Kana’an gegraben habe, sollst Du mich beerdigen!“ (Und ich verlange, dass Du alles in Deiner Macht stehende unternimmst, damit das auch geschieht).

Jossejf hatte dem Pharao vor langer Zeit geschworen

Jossejf erbat Pharao um seine Erlaubnis, nach Israel zu gehen, um seinen Vater zu beerdigen. Danach würde er zurückkehren. Jossejf betonte, dass er seinem Vater hatte schwören müssen, ihn in Israel zu beerdigen. Er wusste, dass der Pharao Beschwerde gegen Beerdigungen im Ausland machen würde. Der Pharao wollte eigentlich, dass Jossejf sein Gelübde würde erlöschen lassen. Aber Jossejf antwortete, dass er das nie machen würde. Sollte der Pharao ihn zwingen, sein Gelübde zu brechen, drohte Jossejf damit, auch ein anderes Gelübde platzen zu lassen. Jossejf hatte dem Pharao vor langer Zeit geschworen, niemandem zu erzählen, dass er EINE Sprache mehr als der Pharao beherrschen würde (Hebräisch!).

Ja’akov wurde in Ägypten verehrt

Der Pharao willigte dann ein: „Ziehe von dannen und beerdige Deinen Vater, so wie er es Dich hat schwören lassen“. Aber Ja’akov wurde in Ägypten verehrt. Deshalb zogen alle Bedienstete vom Pharao und alle Ältesten vom Land Ägypten mit Jossejf mit, um Ja’akov zu beerdigen. Es wurde eine enorme Menge. Jeder zog mit. Nur die kleinen Kinder, das Kleinvieh und ihre Rinder ließen sie im Land Goschen zurück. Wagen und Reiter zogen mit ihnen mit. Es war eine enorme Menge, die nach Israel auf dem Weg war, um Ja’akov zu beerdigen. Der Sarg von Ja’akov war aus purem Gold. Überall glitzerten Edelsteine.  Über seinen Sarg war eine Art von Baldachin ausgebreitet worden. Die zwölf Söhne trugen barfuss, als Zeichen der Trauer, den Sarg. Sie mussten furchtbar weinen. Eine enorme Menge an Ägyptern folgte. Jossejf hing seine Krone an Ja’akov’s Sarg.

schwerer Trauerdienst durchgeführt bei Atad

Als die gesamten Teilnehmenden bei Atad, am gegenüberliegenden Ufer des Jordan, ankamen, wurde dort ein schwerer Trauerdienst durchgeführt. Die Kana’aniter sahen die Trauer und nannten den Ort Awejl Mitzrajim, die Trauer von Ägypten. Zahlreiche Kana’anitische Könige kamen dem Sarg entgegen. Jischma’ejl und Esaw kamen mit ihren Truppen. Eigentlich hatte man die Absicht, gegen Ja’akov’s Familie Krieg zu führen. Aber als sie sahen, dass Jossejfs Krone an Ja’akov’s Sarg hing, liefen sie im Treck mit. Auch die Könige von Kana’an hingen ihre Kronen an Ja’akov’s Sarg. Mit 36 Kronen wurde Ja’akov’s Sarg in die Machpela hineingetragen. Selbst die Edelleute von Ägypten trauerten um Ja’akov. Lea lag schon in der Machpela.

Esaw bereite Schwierigkeiten

Als Ja’akov hineingetragen werden sollte, bereite Esaw Schwierigkeiten. Er forderte Platz für sein eigenes Begräbnis ein. Ja’akov’s Söhne waren hiermit nicht einverstanden. Sie sagten, dass Ja’akov das Erstgeborenenrecht und auch das Grabrecht in der Machpela schriftlich von Esaw gekauft hätte. Esaw wollte das Dokument sehen. Die Brüder sagten, sie hätten das in Ägypten zurückgelassen. Naftali rannte schnell zurück. So wurde die Beisetzung ausgesetzt. Ein tauber Enkelsohn von Ja’akov verstand nicht genau, was Sache sei. Er sah jedoch, dass Esaw Ja’akov nicht beerdigen ließ. Da ergriff er einen Stock und schlug Esaw zu Tode. Das Blut von Esaw spritzte auf den Sarg von Ja’akov und Esaw’s Kopf rollte in die Machpela hinein. Sein Körper wurde zu seinem Land Se’ir zurückgebracht.

Der Anfang der Sklaverei

Jossejf verstarb zuerst weil er seinen Vater nicht genügend geehrt hatte

In Ägypten zurückgekehrt, war Jossejf ein kluger Regent. 40 Jahre lang war er Vize-König, besiegte und vertrieb alle Feinde und sorgte für Ruhe und Frieden. Nach dem Tod vom Pharao folgte Jossejf als sein Nachfolger als der neue König von Ägypten.

Jossejf verstarb zuerst weil er seinen Vater nicht genügend geehrt hatte

Jossejf war einer der jüngsten Brüder, verstarb aber zuerst. Das kam, da er seinen Vater nicht genügend geehrt hatte. Wenn man seinen Eltern die Ehre erweist, lebt man lange. Er hatte Ja’akov seinen „Diener“ durch seine Brüder bezeichnen lassen, die mit ihm in Ägypten ins Gespräch gelangten. Darüber hinaus hatte sich Jossejf seinen Brüdern gegenüber als zu autoritär aufgespielt. Als Jossejf sein bevorstehendes Ende verspürte, sprach Jossejf zu seinen Brüdern, dass G“tt sie aus Ägypten mit den Wörtern „Pakod Jijkod“ (G“tt wird Sich an Euch erinnern) befreien würde. Diese würden die Losungswörter sein, an denen sie den Erlöser würden erkennen können.

Jossejf bat seine Knochen nach Schechem mit zu nehmen

Jossejf wollte nicht in Ägypten beigesetzt werden und bat seine Brüder, seine Knochen nach Schechem mit zu nehmen, was sein Vater ihm zugeteilt hatte, um dort begraben zu werden. Jossejfs sterbliche Überreste wurden in einer Eisenkiste im Nil versenkt. Die Ägypter glaubten daran, dass dieses der wichtigsten Lebensader von Ägypten Segen bringen würde. Jossejfs Tod ging nicht unbemerkt vorbei. Alle Quellen trockneten aus.

Nach dem Versterben der Stammesväter fing die Sklaverei an

Nach und nach starben alle Brüder von Jossejf. Bis zu seinem Lebensende blieb Benjamin von jedweder Sünde verschont. Er musste nun mal sterben, da seit Adam’s und Eva’s Sündenfall ein Dekret gilt, dass jeder sterben muss. Levi verstarb als letzter. Nach und nach begann die Sklaverei. Solange Ja’akov gelebt hatte, waren die Bnej Jisraejl völlig freie Menschen. Nach dem Versterben der Stammesväter fing die Sklaverei an. 86 Jahre vor der Befreiung fingen die Ägypter an, das Leben der Bnej Jisraejl sehr beschwerlich zu machen und verbitterten deren Sklaverei. Ende des Buches Bereschit (Genesis).

 

Author: © Oberrabbiner Raphael Evers | Raawi Jüdisches Magazin