Wie Schnitzel zum israelischen Grundnahrungsmittel wurde

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Schnitzel in Israel ist eine große Sache. Eine größere Sache, als den meisten Menschen bewusst ist.

An der Grenze zwischen Straßenessen und Fastfood ist Schnitzel etwas, das viele Israelis – vor allem Kinder – jeden Tag essen. Sei es im Ofen aus einer Tiefkühlpackung erwärmt, hausgemacht und flach gebraten, in einer Pita von einem Straßenstand geholt oder als zuverlässige Wahl in fast jedem Restaurant. Auch Gourmet-Schnitzel-Sandwiches entwickeln sich schnell zu einem landesweiten Lebensmitteltrend.

Schnitzel hat nicht als israelisches Gericht begonnen. Ursprünglich war es entweder die italienische cotoletta alla Milanese oder das Wiener Weinerschnitzel – beides panierte, in der Pfanne gebratene Kalbsschnitzel. Die israelische Version wurde von letzterem adaptiert und Jahrzehnte vor der Gründung des Landes von Einwanderern aus Mitteleuropa eingeführt.

Kalbfleisch war in Israel schon immer extrem schwer zu bekommen, aber Huhn und Truthahn sind reichlich und billig – ein logischer Ersatz.
Während die Eiweißauswahl die größte Abweichung vom Originalgericht darstellt, gibt es andere Möglichkeiten, wie Israel Schnitzel zu seinem eigenen Gericht gemacht hat. Vor allem wird es in Öl gebraten, im Gegensatz zu Butter, aufgrund der koscheren Speisegesetze, die das Mischen von Milch und Fleisch verbieten – also auch kein Einweichen in Milch vor dem Braten, wie Weiner-Schnitzel.

Israelis mischen auch gerne Sesamkörner in den Paniermehlüberzug. Trotz umfangreicher Forschung habe ich jedoch noch keinen endgültigen Grund dafür gefunden. Angesichts der weit verbreiteten kulinarischen Verwendung – vom Bestreuen mit Challah, dem Einmischen in za’atar oder dem Zermahlen in Tahini – ist es jedoch nicht überraschend. Außerdem sorgen sie für eine gute Knusprigkeit.

Und schließlich ist Schnitzel so populär; jeder Metzger in Israel führt das „Schnitzel“, dünne Scheiben oder zerstoßene Hühnerbrust ohne Knochen, bereit zum Überziehen. In der Encyclopedia of Jewish Food führt Gil Marks dies auf ein Programm des Ministeriums für Absorption in den 1940er Jahren zurück, das Hausfrauen beibrachte, wie man einfache Rezepte mit leicht zugänglichen, billigen Zutaten zubereitet.

Wahrscheinlich hat auch die Variationsmöglichkeit etwas mit dem Erfolg von Schnitzel zu tun. Brotkrumen können gegen Matzenmehl nach Passah eingetauscht werden, Gewürze und Gewürze können je nach Geschmack in den Überzug gegeben werden. Das ist die perfekte Leinwand zum Experimentieren. Übrigens kann man auch vegetarische Schnitzel zubereiten, wie das sogenannte Krautschnitzel.